EMMANUEL SCHIKANEDER / WOLFGANG AMADE MOZART | OperaGlass |
Zweyter Aufzug. Erster Auftritt. Das Theater ist ein Palmwald; alle Bäume sind sil- berartig, die Blätter von Gold. 18. Sitze von Blättern; auf einem jeden Sitze steht eine Pyramide und ein großes schwarzes Horn mit Gold gefaßt. In der Mitte ist die größte Pyramide, auch die größten Bäume. Sarastro nebst andern Priestern kommen in feyerlichen Schritten, jeder mit einem Palmzweige in der Hand. Ein Marsch mit blasenden Instrumenten begleitet den Zug. Sarastro (nach einer Pause.) Ihr, in dem Weisheitstempel eingeweihten Diener der großen Göttin Osiris und Isis! -- Mit reiner Seele erklär ich euch, daß unsre heutige Versamm- lung eine der wichtigsten unsrer Zeit ist. -- Tamino, ein Königssohn, 20 Jahre seines Alters, wandelt an der nördlichen Pforte unsers Tempels, und seufzt mit tugendvollem Herzen nach einem Ge- genstande, den wir alle mit Mühe und Fleiß errin- gen müssen. -- Kurz, dieser Jüngling will seinen nächtlichen Schleyer von sich reißen, und ins Hei- ligthum des größten Lichtes blicken. -- Diesen Tugendhaften zu bewachen, ihm freundschaftlich die Hand zu bieten, sey heute eine unsrer wichtigsten Pflichten. Erster Priester. (steht auf) Er besitzt Tugend? Sarastro. Tugend! Zweyter Priester. Auch Verschwiegenheit? Sarastro. Verschwiegenheit! 5 Dritter Priester. Ist wohlthätig? Sarastro. Wohlthätig! -- haltet ihr ihn für würdig, so folgt meinem Beyspiele. (sie blasen drey mahl in die Hörner.) Gerührt über die Einig- keit eurer Herzen, dankt Sarastro euch im Namen der Menschheit. -- Mag immer das Vorurtheil seinen Tadel über uns Eingeweihte auslassen! -- Weisheit und Vernunft zerstückt es gleich dem Spinnengewebe. -- Unsere Säulen erschüttern sie nie. Jedoch, das böse Vorurtheil soll schwinden; und es wird schwinden, so bald Tamino selbst die Größe unserer schweren Kunst besitzen wird. -- Pamina, das sanfte, tugendhafte Mädchen haben die Götter dem holden Jünglinge bestimmt; dies ist der Grundstein, warum ich sie der stolzen Mutter entriß. -- Das Weib dünkt sich groß zu seyn; hoft durch Blendwerk und Aberglauben das Volk zu berücken, und unsern festen Tempelbau zu zerstören. Allein, das soll sie nicht; Tamino, der holde Jüngling selbst, soll ihn mit uns befestigen, und als Eingeweihter der Tugend Lohn, dem Laster aber Strafe seyn. (der dreymahlige Accord in den Hörnern wird von allen wiederhohlt.) Sprecher. (steht auf) Großer Sarastro, deine weisheitsvollen Reden erkennen und bewundern wir; allein, wird Tamino auch die harten Prüfungen, so seiner warten, bekämpfen? -- Verzeih, daß ich so frey bin, dir meinen Zweifel zu eröfnen! mich bangt es um den Jüngling. Wenn nun im Schmerz da- hin gesunken sein Geist ihn verließe, und er dem harten Kampfe unterläge. -- Er ist Prinz! -- Sarastro. Noch mehr! -- -- Er ist Mensch! Sprecher. Wenn er nun aber in seiner frühen 10 Jugend leblos erblaßte? Sarastro. Dann ist er Osiris und Isis gegeben, und wird der Götter Freuden früher fühlen als wir. (der dreimahlige Accord wird wiederhohlt) Man führe Tamino mit seinem Reisegefährten in Vorhof des Tempels ein. (zum Sprecher, der vor ihm nie- derkniet.) Und du, Freund! den die Götter durch uns zum Vertheidiger der Wahrheit bestimmten -- vollziehe dein heiliges Amt, und lehre durch deine Weisheit beyde, was Pflicht der Menschheit sey, lehre sie die Macht der Götter erkennen. (Sprecher geht mit einem Priester ab, alle Prie- ster stellen sich mit ihren Palmzweigen zu- sammen.) Chorus. O Isis und Osiris schenket Der Weisheit Geist dem neuen Paar! Die ihr der Wandrer Schritte lenket, Stärkt mit Geduld sie in Gefahr -- 15 Laßt sie der Prüfung Früchte sehen. Doch sollten sie zu Grabe gehen, So lohnt der Tugend kühnen Lauf, Nehmt sie in euern Wohnsitz auf. (Sarastro geht voraus, dann alle ihm nach ab.) Zweyter Auftritt. Nacht, der Donner rollt von weitem. Das Theater verwandelt sich in einen kurzen Vorhof des Tempels, wo man Rudera von eingefallenen Säulen und Pyramiden sieht, nebst einigen Dornbüschen. An beyden Seiten stehen practi- cable hohe altägyptische Thüren, welche mehr Seitengebäude vorstellen. Tamino und Papageno werden vom Sprecher, und dem andern Priester hereingeführt; sie lösen ihnen die Säcke ab; die Priester gehen dann ab. Tamino. Eine schreckliche Nacht! -- Papageno, bist du noch bey mir? Papageno. I, freylich! Tamino. Wo denkst du, daß wir uns nun befinden? Papageno. Wo? Ja wenns nicht finster wäre, wollt' ich dirs schon sagen -- aber so -- (Donner- schlag) O weh! -- Tamino. Was ists? 5 Papageno. Mir wird nicht wohl bey der Sache! Tamino. Du hast Furcht, wie ich höre. Papageno. Furcht eben nicht, nur eißkalt läufts mir über den Rücken. (starker Donnerschlag) O weh! Tamino. Was solls? Papageno. Ich glaube, ich bekomme ein klei- nes Fieber. 10 Tamino. Pfui, Papageno! Sey ein Mann! Papageno. Ich wollt' ich wär ein Mädchen! (ein sehr starker Donnerschlag) O! O! O! Das ist mein letzter Augenblick. Dritter Auftritt. Sprecher, und der andere Priester mit Fackeln. Vorige. Sprecher. Ihr Fremdlinge, was sucht oder for- dert ihr von uns? Was treibt euch an, in unsre Mauern zu dringen? Tamino. Freundschaft und Liebe. Sprecher. Bist du bereit, es mit deinem Leben zu erkämpfen? Tamino. Ja! Sprecher. Auch wenn Tod dein Loos wäre? 5 Tamino. Ja! Sprecher. Prinz, noch ists Zeit zu weichen -- einen Schritt weiter, und es ist zu spät. -- Tamino. Weisheitslehre sey mein Sieg; Pamina, das holde Mädchen mein Lohn!. Sprecher. Du unterziehst jeder Prüfung dich? Tamino. Jeder! 10 Sprecher. Reiche deine Hand mir! -- (sie rei- chen sich die Hände) So! Zweyter Priester. Ehe du weiter sprichst, er- laube mir ein Paar Worte mit diesem Fremdlinge zu sprechen. -- -- Willst auch du dir Weisheitsliebe erkämpfen? Papageno. Kämpfen ist meine Sache nicht. -- Ich verlang' auch im Grunde auch gar keine Weisheit. Ich bin so ein Natursmensch, der sich mit Schlaf, Speise und Trank begnügt; -- und wenn es ja seyn könnte, daß ich mir einmahl ein schönes Weibchen fange. Zweyter Priester. Die wirst du nie erhalten, wenn du dich nicht unsern Prüfungen unterziehst. Papageno. Worinn besteht diese Prüfung? -- 15 Zweyter Priester. Dich allen unsern Gesetzen unterwerfen, selbst den Tod nicht scheuen. Papag. Ich bleibe ledig! Sprecher. Aber wenn du dir ein tugendhaftes, schönes Mädchen erwerben könntest? Papag. Ich bleibe ledig! Zweyter Priester. Wenn nun aber Sarastro dir ein Mädchen aufbewahrt hätte, das an Farbe und Kleidung dir ganz gleich wäre? -- 20 Papag. Mir gleich! Ist sie jung? Zweyter Priester. Jung und schön! Papag. Und heißt? Zweyter Priester. Papagena. Papag. Wie? -- Pa -- ? 25 Zweyter Priester. Papagena! Papag. Papagena? -- Die möcht' ich aus bloßer Neugierde sehen. Zweyter Priester. Sehen kannst du sie! -- -- Papag. Aber wenn ich sie gesehen habe, hernach muß ich sterben? Zweyter Priester. (macht eine zweydeutige Pan- tomime.) 30 Papag. Ja? -- Ich bleibe ledig! Zweyter Priester. Sehen kannst du sie, aber bis zur verlaufenen Zeit kein Wort mit ihr sprechen; wird dein Geist so viel Standhaftigkeit besitzen, deine Zunge in Schranken zu halten? Papag. O ja! Zweyter Priester. Deine Hand! Du sollst sie sehen. Sprecher. Auch dir, Prinz, legen die Götter ein heilsames Stillschweigen auf; ohne diesem seyd ihr beyde verlohren. -- Du wirst Pamina sehen -- aber nie sie sprechen dürfen; dieß ist der Anfang eurer Prüfungszeit. -- 35 Duetto. Bewahret euch vor Weibertücken: Dies ist des Bundes erste Pflicht! Manch weiser Mann ließ sich berücken, Er fehlte, und versah sichs nicht. Verlassen sah er sich am Ende, 40 Vergolten seine Treu mit Hohn: Vergebens rang er seine Hände, Tod und Verzweiflung war sein Lohn. (Beyde Priester ab.) Vierter Auftritt. Tamino, Papageno. Papag. He, Lichter her! Lichter her! -- Das ist doch wunderlich, so oft einen die Herrn verlassen, so sieht man mit offenen Augen Nichts. Tamino. Ertrag es mit Geduld, und denke, es ist der Götter Wille. Fünfter Auftritt. Die drey Damen, Vorige. (aus der Versenkung.) Die drey Damen. Quintetto. Wie? wie? wie? Ihr an diesem Schreckensort? Nie, nie, nie! Kommt ihr wieder glücklich fort! Tamino, dir ist Tod geschworen. 5 Du, Papageno! bist verlohren! Papageno. Nein! Nein! Nein! Das wär zu viel. Tamino. Papageno schweige still! Willst du dein Gelübde brechen, Nicht mit Weibern hier zu sprechen? 10 Papageno. Ihr hört ja, wir sind beyde hin. Tamino. Stille sag ich! -- Schweige still! Papageno. Immer still, und immer still! Die drey Damen. Ganz nah ist euch die Königinn! Sie drang in Tempel heimlich ein. 15 Papageno. Wie? Was? Sie soll im Tempel seyn? Tamino. Stille sag ich! -- Schweige still! -- Wirst du immer so vermessen, Deiner Eides-Pflicht vergessen? Die drey Damen. Tamino, hör! du bist verlohren! 20 Gedenke an die Königinn! Man zischelt viel sich in die Ohren Von dieser Priester falschem Sinn. Tamino (für sich.) Ein Weiser prüft und achtet nicht, Was der verworfne Pöbel spricht. 25 Die drey Damen. Man sagt, wer ihrem Bunde schwört, Der ist verwünscht mit Haut und Haar. Papageno. Das wär-beym Teufel unerhört! Sagt an Tamino, ist das wahr? Tamino. Geschwätz von Weibern nachgesagt, 30 Von Heuchlern aber ausgedacht. Papageno. Doch sagt es auch die Königinn. Tamino. Sie ist ein Weib, hat Weibersinn. Sey still, mein Wort sey dir genug, Denk deiner Pflicht, und handle klug. 35 Die drey Damen. (zu Tamino) Warum bist du mit uns so spröde? Tamino (deutet bescheiden, daß er nicht sprechen darf.) Die drey Damen. Auch Papageno schweigt, -- so rede! Papageno. Ich möchte gerne -- Woll -- Tamino. Still! Papageno. (heimlich) Ihr seht, daß ich nicht soll -- 40 Tamino. Still! Tamino, Papageno. ich kann Daß ( ) nicht ( ) das Plaudern lassen, du kannst mich. Ist wahrlich eine Schand' für ( ) dich. Alle fünf. Wir sie ( ) müßen ( ) mit Scham verlassen; Sie uns Es plaudert keiner sicherlich! 45 Von festem Geiste ist ein Mann, Er denket, was er sprechen kann. (Die Damen wollen gehen, die Eingeweihten schreyen von innen.) Priester. Entweiht ist die heilige Schwelle, Hinab mit den Weibern zur Hölle! (Ein schrecklicher Accord mit allen Instrumen- ten, Donner, Blitz und Schlag; zugleich zwey starke Donner. Die Damen stürzen in die Ver- senkung.) Die drey Damen. O weh! O weh! O weh! 50 Papageno (fällt vor Schrecken zu Boden; singt, da schon alle Musik stille ist.) O weh! O weh! O weh! (Dann sängt der dreymahlige Accord an.) Sechster Auftritt. Tamino, Papageno, Sprecher, zweyter Priester (mit Fackeln.) Sprecher. Heil dir, Jüngling! dein standhaft männliches Betragen hat gesiegt. Zwar hast du noch manch rauben und gefährlichen Weg zu wandern, den du aber durch Hülfe der Götter glücklich endigen wirst. -- Wir wollen also mit reinem Herzen unsere Wanderschaft weiter fortsetzen. -- (Er giebt ihm den Sack-um.) So! nun komm. (ab.) Zweyter Priester. Was seh' ich! Freund, stehe auf! wie ist dir? Papag. Ich lieg' in einer Ohnmacht! Zweyter Priester. Auf! Sammle dich, und sey ein Mann! Papag. (steht auf) Aber sagt mir nur meine lieben Herren, warum muß ich denn alle die Qualen und Schrecken empfinden? -- Wenn mir ja die Götter eine Papagena bestimmten, warum denn mit so vielen Gefahren sie erringen? 5 Zweyter Priest. Diese neugierige Frage mag dei- ne Vernunft dir beantworten. Komm! meine Pflicht heischt dich weiter zu führen. (er giebt ihm den Sack um.) Papag. Bey so einer ewigen Wanderschaft möcht einem wohl die Liebe auf immer vergehen. (ab.) Siebenter Auftritt. Das Theater verwandelt sich in einen angenehmen Garten; Bäume, die nach Art eines Hufeisens ge- setzt sind; in der Mitte steht eine Laube von Blumen und Rosen, worin Pamina schläft. Der Mond beleuchtet ihr Gesicht. Ganz vorn steht eine Rasenbank. Monostatos kommt, setzt sich nach einer Pause. Monostatos. Ha, da find' ich ja die spröde Schöne! -- -- Und um so einer geringen Pflanze we- gen wollte man meine Fußsohlen behämmern? -- Also bloß dem heutigen Tage hab' ichs zu verdanken, daß ich noch mit heiler Haut auf die Erde trete. -- -- Hm! -- Was war denn eigentlich mein Verbrechen? -- Daß ich mich in eine Blume vergafte, die auf frem- den Boden versetzt war? -- Und welcher Mensch, wenn er auch von gelinderm Himmelstrich daher wan- derte, würde bey so einem Anblick kalt und unem- pfindlich bleiben? -- Bey allen Sternen! das Mädchen wird noch um meinen Verstand mich bringen. -- Das Feuer, das in mir glimmt, wird mich noch verzehren. (Er sieht sich allenthalben um.) Wenn ich wüßte -- daß ich so ganz allein, und unbe- lauscht wäre -- ich wagte es noch einmal. (Er macht sich Wind mit beyden Händen.[)] Es ist doch eine verdammte närrische Sache um die Liebe! -- Ein Küßchen, dächte ich, ließe sich entschuldigen. -- Arie. (Alles wird so piano gesungen und gespielt, als wenn die Musik in weiter Entfernung wäre.) Alles fühlt der Liebe Freuden, Schnäbelt, tändelt, herzet, küßt; Und ich soll die Liebe meiden, Weil ein Schwarzer häßlich ist. 5 Ist mir denn kein Herz gegeben? Ich bin auch den Mädchen gut? Immer ohne Weibchen leben, Wäre wahrlich Höllenglut. Drum so will ich, weil ich lebe, 10 Schnäbeln, küssen, zärtlich seyn! -- Lieber, guter Mond -- vergebe Eine Weiße nahm mich ein! -- Weiß ist schön! -- ich muß sie küssen; Mond! verstecke dich dazu! -- 15 Sollt es dich zu seh'n verdrießen, O so mach' die Augen zu! (Er schleicht langsam und leise hin.) Achter Auftritt. Die Königinn kommt unter Donner aus der mittlern Versenkung, und so, daß sie gerade vor Pamina zu stehen kommt. Königinn. Zurücke! Pamina. (erwacht) Ihr Götter! Monost. (prallt zurück) O weh! das ist -- wo ich nicht irre, die Göttin der Nacht. (Steht ganz still.) Pamina. Mutter! Mutter! meine Mutter! -- (Sie fällt ihr in die Arme.) Monost. Mutter? hm! das muß man von weitem belauschen. (Schleicht ab.) 5 Königinn. Verdank es der Gewalt, mit der man dich mir entriß, daß ich noch deine Mutter mich nenne. -- Wo ist der Jüngling, den ich an dich sandte? Pamina. Ach Mutter, der ist der Welt und den Menschen auf ewig entzogen. -- Er hat sich den Eingeweihten gewidmet. Königinn. Den Eingeweihten? -- Unglückliche Tochter, nun bist du auf ewig mir entrissen. -- Pamina. Entrissen? -- O fliehen wir liebe Mut- ter! unter deinem Schutz trotz ich jeder Gefahr. Königinn. Schutz? Liebes Kind, deine Mutter kann dich nicht mehr schützen. -- Mit deines Va- ters Tod gieng meine Macht zu Grabe. 10 Pamina. Mein Vater -- Königinn. Übergab freywillig den siebenfachen Sonnenkreis den Eingeweihten; diesen mächtigen Sonnenkreis trägt Sarastro auf seiner Brust. -- Als ich ihn darüber beredete, so sprach er mit ge- falteter Stirne: Weib! meine letzte Stunde ist da -- alle Schätze, so ich allein besaß, sind dein und deiner Tochter. -- Der alles verzehrende Son- nenkreis, fiel ich hastig ihm in die Rede, -- ist den Geweihten bestimmt, antwortete er: -- Sarastro wird ihn so männlich verwalten, wie ich bisher. -- Und nun kein Wort weiter; forsche nicht nach Wesen, die den weiblichen Geiste unbegreiflich sind. -- Deine Pflicht ist, dich und deine Tochter, der Führung weiser Männer zu überlassen. Pamina. Liebe Mutter, nach allem dem zu schlie- ßen, ist wohl auch der Jüngling auf immer für mich verloren. Königinn. Verloren, wenn du nicht, eh' die Son- ne die Erde färbt, ihn durch diese unterirdische Gewölber zu fliehen beredest. -- Der erste Schim- mer des Tages entscheidet, ob er ganz Dir oder den Eingeweihten gegeben sey. Pamina.Liebe Mutter, dürft ich den Jüngling als Eingeweihten denn nicht auch eben so zärtlich lieben, wie ich ihn jetzt liebe? -- Mein Vater selbst war ja mit diesen weisen Männern verbunden; er sprach jederzeit mit Entzücken von ihnen, preißte ihre Güte -- ihren Verstand -- ihre Tugend. -- Sarastro ist nicht weniger tugendhaft -- -- 15 Königinn. Was hör ich? -- Du meine Tochter könntest die schändlichen Gründe dieser Barbaren vertheidigen? -- So einen Mann lieben, der mit meinem Todfeinde verbunden, mit jedem Augenblick mir meinen Sturz bereiten würde? -- Siehst du hier diesen Stahl? -- Er ist für Sarastro geschliffen. -- Du wirst ihn tödten, und den mächtigen Sonnen- kreis mir überliefern. Pamina. Aber liebste Mutter! -- Königinn. Kein Wort! Arie. Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen, Tod und Verzweiflung flammet um mich her! 20 Fühlt nicht durch dich Sarastro Todesschmerzen, So bist du meine Tochter nimmermehr. Verstossen sey auf ewig und verlassen, Zertrümmert alle Bande der Natur, Wenn nicht durch dich Sarastro wird erblassen! 25 Hört Rache, -- Götter! -- Hört der Mutter Schwur. (Sie versinkt.) Neunter Auftritt. Pamina (mit dem Dolch in der Hand.) Pamina. Morden soll ich? -- Götter! das kann ich nicht. -- Das kann ich nicht! (Steht in Gedanken.) Zehnter Auftritt. Vorige, Monostatos. Monost. (kommt schnell, heimlich, und sehr freu- dig) Sarastros Sonnenkreis hat also auch seine Wirkung? -- Und diesen zu erhalten, soll das schö- ne Mädchen ihn morden? -- Das ist Salz in meine Suppe! Pamina. Aber schwur sie nicht bey allen Göttern, mich zu verstossen, wenn ich den Dolch nicht gegen Sarastro kehre? -- Götter! -- Was soll ich nun? Monost. Dich mir anvertrauen! (nimmt ihr den Dolch.) Pamina. (erschrickt und schreyt) Ha! Monost. Warum zitterst du? vor meiner schwarzen Farbe, oder vor dem ausgedachten Mord? 5 Pamina (schüchtern) Du weißt also? -- Monost. Alles. -- Ich weiß sogar, daß nicht nur dein, sondern auch deiner Mutter Leben in meiner Hand steht. -- Ein einziges Wort sprech ich zu Sarastro, und deine Mutter wird in diesem Gewölbe in eben dem Wasser, das die Eingeweihten reinigen soll, wie man sagt, ersäufft. -- Aus diesem Gewöl- be kommt sie nun sicher nicht mehr mit heiler Haut, wenn ich es will. -- Du hast also nur einen Weg, dich und deine Mutter zu retten. Pamina. Der wäre? Monost. Mich zu lieben. Pamina (zitternd für sich) Götter! 10 Monost. (freudig) Das junge Bäumchen jagt der Sturm auf meine Seite. -- Nun Mädchen! Ja, oder nein! Pamina (entschlossen) Nein! Monost. (voll Zorn) Nein? und warum? weil ich die Farbe eines schwarzen Gespensts trage? -- Nicht? Ha so stirb! (er ergreift sie bey der Hand) Pamina. Monostatos, sieh mich hier auf meinen Knien -- schone meiner! Monost. Liebe oder Tod! -- Sprich! dein Leben steht auf der Spitze. 15 Pamina. Mein Herz hab ich dem Jüngling geopfert. Monost. Was kümmert mich dein Opfer. -- Sprich! -- Pamina (entschlossen) Nie! Elfter Auftritt. Vorige, Sarastro. Monost. So fahr denn hin! (Sarastro hält ihn schnell ab.) Herr, mein Unternehmen ist nicht strafbar; man hat deinen Tod geschworen, darum wollt ich dich rächen. Sarastro. Ich weiß nur allzuviel. -- Weiß, daß deine Seele eben so schwarz als dein Gesicht ist. -- -- Auch würde ich dies schwarze Unternehmen mit höchster Strenge an dir bestrafen, wenn nicht ein böses Weib, das zwar eine sehr gute Tochter hat, den Dolch dazu geschmiedet hätte. -- Verdank es der bösen Handlung des Weibes, daß du ungestraft davon ziehst. -- Geh! -- Monost. (im Abgehen) Jetzt such' ich die Mutter auf, weil die Tochter mir nicht beschieden ist. (ab.) Zwölfter Auftritt. Vorige, ohne Monostatos. Pamina. Herr, strafe meine Mutter nicht, der Schmerz über meine Abwesenheit. -- Sarastro. Ich weiß alles. -- Weiß, daß sie in unterirdischen Gemächern des Tempels herumirrt und Rache über mich und die Menschheit kocht; -- Allein, du sollst sehen, wie ich mich an deiner Mutter räche. -- Der Himmel schenke nur dem holdem Jüngling Muth und Standhaftigkeit in seinem from- men Vorsatz, denn bist du mit ihm glücklich, und deine Mutter soll beschämt nach ihrer Burg zurücke kehren. Arie. In diesen heil'gen Hallen, Kennt man die Rache nicht. -- Und ist ein Mensch gefallen; 5 Führt Liebe ihn zur Pflicht. Dann wandelt er an Freundeshand Vergnügt und froh ins bess're Land. In diesen heiligen Mauern, Wo Mensch den Menschen liebt, 10 Kann kein Verräther lauern, Weil man dem Feind vergiebt. Wen solche Lehren nicht erfreu'n, Verdienet nicht ein Mensch zu seyn. (Gehen beyde ab.) Dreyzehnter Auftritt. Das Theater verwandelt sich in eine Halle, wo das Flugwerk gehen kann. Das Flugwerk ist mit Ro- sen und Blumen umgeben, wo sich sodann eine Thüre öfnet. Tamino und Papageno werden ohne Säcke, von den zwey Priestern herein geführt. Ganz vorne sind zwey Rasenbänke. Sprecher. Hier seyd ihr euch beyde allein über- lassen. -- Sobald die röchelnde Posaune tönt, dann nehmt ihr euren Weg dahin. -- Prinz, lebt wohl! Wir sehen uns, eh' ihr ganz am Ziele seyd. -- -- Noch einmal, vergeßt das Wort nicht: Schweigen. -- (ab.) Zweyter Priester. Papageno, wer an diesem Ort sein Stillschweigen bricht, den strafen die Götter durch Donner und Blitz. Leb wohl! (ab.) Vierzehnter Auftritt. Tamino, Papageno. Tamino (setzt sich auf eine Rasenbank.) Papag. (nach einer Pause) Tamino! Tamino. (verweisend) St! Papag. Das ist ein lustiges Leben! -- Wär' ich lieber in meiner Strohhütte, oder im Walde, so hört ich doch manchmahl einen Vogel pfeifen. Tamino. (verweisend) St! 5 Papag. Mit mir selbst werd' ich wohl sprechen dürfen; und auch wir zwey können zusammen sprechen, wir sind ja Männer. Tamino. (verweisend) St! Papag. (singt) La la la -- la la la! -- Nicht einmal einen Tropfen Wasser bekommt man bey diesen Leuten; viel weniger sonst was. -- Fünfzehnter Auftritt. Ein altes häßliches Weib kommt aus der Ver- senkung, hält auf einer Tasse einen großen Becher mit Wasser. Papag. (sieht sie lang an) Ist das für mich? Weib. Ja, mein Engel! Papageno. (sieht sie wieder an, trinkt) Nicht mehr und nicht weniger als Wasser. -- Sag du mir, du unbekannte Schöne! werden alle fremde Gäste auf diese Art bewirthet? Weib. Freylich, mein Engel! Papag. So, so! -- Auf die Art werden die Frem- den auch nicht gar zu häufig kommen. -- -- 5 Weib. Sehr wenig. Papag. Kann mirs denken. -- Geh Alte, setze dich her zu mir, mir ist die Zeit verdammt lange. -- Sag du mir, wie alt bist du denn? Weib. Wie alt? Papag. Ja! Weib. 18. Jahr und 2. Minuten. 10 Papag. 18. Jahr und 2. Minuten? Weib. Ja! Papag. Ha ha ha! -- Ey, du junger Engel! Hast du auch einen Geliebten? Weib. I' freylich! Papag. Ist er auch so jung wie du? 15 Weib. Nicht gar, er ist um 10. Jahre älter. -- Papag. Um 10. Jahre ist er älter als du? -- Das muß eine Liebe seyn! -- -- Wie nennt sich denn dein Liebhaber? Weib. Papageno! Papag. (erschrickt. Pause) Papageno? -- Wo ist er denn dieser Papageno? Weib. Da sitzt er mein Engel! 20 Papag. Ich wär dein Geliebter? Weib. Ja mein Engel! Papag. (nimmt schnell das Wasser, und spritzt sie ins Gesicht) Sag du mir, wie heißt du denn? Weib. Ich heiße -- (starker Donner, die Alte hinkt schnell ab) Papag. O weh! 25 Tamino (steht auf, droht ihm mit dem Finger:) Papag. Nun sprech ich kein Wort mehr! Sechzehnter Auftritt. Die drey Knaben kommen in einem mit Rosen bedeck- ten Flugwerk. In der Mitte steht ein schöner gedeckter Tisch. Der eine hat die Flöte, der anderedas Kästchen mitGlöckchen. Vorige. Terzetto. Seyd uns zum zweytenmal willkommen Ihr Männer in Sarastros Reich! Er schickt, was man euch abgenommen, Die Flöte und die Glöckchen euch. Wollt ihr die Speisen nicht verschmähen, 5 So esset, trinket froh davon! Wenn wir zum drittenmal uns sehen, Ist Freude eures Muthes Lohn! Tamino Muth! Nah ist das Ziel, Du Papageno, schweige still. 10 (Unter dem Terzett setzen sie den Tisch in die Mitte, und liegen auf.) Siebzehnter Auftritt. Tamino, Papageno. Papag. Tamino, wollen wir nicht speisen? -- -- Tamino (bläst uaf seiner Flöte.) Papag. Blase du nur fort auf deiner Flöte, ich will meine Brocken blasen. -- Herr Sarastro führt eine gute Küche. -- Auf die Art, ja da will ich schon schweigen, wenn ich immer solche gute Bissen bekomme. (Er trinkt.) Nun will ich sehen, ob auch der Keller so gut bestellt ist. -- Ha! -- Das ist Götterwein! -- (Die Flöte schweigt.) Achtzehnter Auftritt. Pamina, Vorige. Pamina (freudig) Du hier? -- Gütige Götter! Dank euch, daß ihr mich diesen Weg führet. -- Ich hörte deine Flöte -- und so lief ich pfeilschnell dem Tone nach. -- Aber du bist traurig? -- Sprichst nicht eine Silbe mit deiner Pamina? Tamino. (seufzt) Ah! (winkt ihr fortzugehen.) Pamina. Wie? ich soll dich meiden? liebst du mich nicht mehr? Tamino (seufzt) Ah! (winkt wieder fort.) Pamina. Ich soll fliehen, ohne zu wissen, warum? -- Tamino, holder Jüngling! hab ich dich beleidigt? -- O kränke mein Herz nicht noch mehr. -- Bey dir such ich Trost -- Hülfe -- und du kannst mein liebevolles Herz noch mehr kränken? -- Liebst du mich nicht mehr? 5 Tamino (seufzt.) Pamina. Papageno, sage du mir, sag, was ist meinem Freund? Papag. (hat einen Brocken in dem Mund, hält mit beyden Händen die Speisen zu, winkt fortzugehen.) Pamina. Wie? auch du? -- Erkläre mir wenigstens die Ursache eures Stillschweigens. -- -- Papag. St! (er deutet ihr fortzugehen.) 10 Pamina. O, das ist mehr als Kränkung -- mehr als Tod! (Pause) Liebster, einziger Tamino! -- Arie. Ach ich fühls, es ist verschwunden -- Ewig hin der Liebe Glück! Nimmer kommt ihr, Wonnestunden, Meinem Herzen mehr zurück. 15 Sieh Tamino, diese Thränen Fließen Trauter, dir allein. Fühlst du nicht der Liebe Sehnen, So wird Ruh im Tode seyn. (ab.) Neunzehnter Auftritt. Tamino, Papageno. Papag. (ißt hastig) Nicht wahr Tamino, ich kann auch schweigen, wenns seyn muß. -- Ja, bey so einem Unternehmen da bin ich ein Mann. -- (er trinkt) Der Herr Koch, und der Herr Kellermeister sollen leben. -- (Dreymaliger Posaunenton.) Tamino (winkt Papageno, daß er gehen soll.) Papag. Gehe du nur voraus, ich komm schon nach. Tamino (will ihn mit Gewalt fortführen.) Papag. Der Stärkere bleibt da! 5 Tamino (droht ihm, und geht rechts ab, ist aber links gekommen.) Papag. Jetzt will ich mirs erst recht wohl seyn lassen. -- Da ich in meinem besten Appetit bin, soll ich gehen. -- Das lass' ich wohl bleiben. -- Ich gieng' jetzt nicht fort, und wenn Herr Sara- stro seine sechs Löwen an mich spannte. (die Löwen kommen heraus, er erschrickt.) O Barmherzigkeit, ihr gütigen Götter! -- Tamino, rette mich! die Herrn Löwen machen eine Mahlzeit aus mir. -- -- (Tamino bläst seine Flöte, kommt schnell zurück; die Löwen gehen hinein.) Tamino (winkt ihm.) Papag. Ich gehe schon! Heiß du mich einen Schelmen, wenn ich dir nicht in allem folge. (dreymaliger Posaunenton) Das geht uns an. -- Wir kommen schon. -- Aber hör einmal, Tamino, was wird denn noch alles mit uns werden? Tamino (deutet gen Himmel.) 10 Papag. Die Götter soll ich fragen? Tamino (deutet ja.) Papag. Ja, die könnten uns freylich mehr sagen, als wir wissen! (dreymaliger Posaunenton.) Tamino (reißt ihn mit Gewalt fort.) Papag. Eile nur nicht so, wir kommen noch immer zeitlich genug, um uns braten zu lassen. (ab.) 15 Zwanzigster Auftritt. Das Theater verwandelt sich in das Gewölbe von Pyramiden. Sprecher, und einige Priester. Zwey Priester tragen eine beleuchtete Pyramide auf Schultern; jeder Priester hat eine transparen- te Pyramide, in der Größe einer Laterne, in der Hand. Chor. O Isis und Osiris, welche Wonne! Die düstre Nacht verscheucht der Glanz der Sonne. Bald fühlt der edle Jüngling neues Leben; Bald ist er unserm Dienste ganz gegeben. Sein Geist ist kühn, sein Herz ist rein, 5 Bald wird er unser würdig seyn. Ein und zwanzigster Auftritt. Tamino, (des hereingeführt wird) Vorige. Sarastro. Prinz, dein Betragen war bis hieher männlich und gelassen; nun hast du noch zwey ge- fährliche Wege zu wandern. -- Schlägt dein Herz noch eben so warm für Pamina -- und wünschest du einst als ein weiser Fürst zu regieren, so mögen die Götter dich ferner begleiten. -- -- Deine Hand. -- Man bringe Paminen! (Eine Stille herrscht bey allen Priestern, Pa- mina wird mit eben diesem Sack, welcher die Eingeweihten bedeckt, hereingeführt, Sarastro löst die Bande am Sacke auf.) Pamina. Wo bin ich? -- Welch eine fürchterliche Stille! -- Saget, wo ist mein Jüngling? -- Sarast. Er wartet deiner, um dir das letzte Lebewohl zu sagen. Pamina. Das letzte Lebewohl! -- O wo ist er? -- Führe mich zu ihm! -- Sarast. Hier! -- 5 Pamina. Tamino! Tamino. Zurück! Terzett Sarastro, Pamina, Tamino. Pamina. Soll ich dich, Theurer! nicht mehr seh'n? Sarastro. Ihr werdet froh euch wieder seh'n! -- Pamina. Dein warten tödtliche Gefahren! -- 10 Sarastro und Tamino. ihn Die Götter mögen ( ) bewahren! -- mich Pamina. Du wirst dem Tode nicht entgehen; Mir flüstert Ahndung dieses ein! -- Sarastro und Tamino. Der Götter Wille mag geschehen; ihm Ihr Wink soll ( ) Gesetze seyn! -- 15 mir Pamina. O liebtest du, wie ich dich liebe, Du würdest nicht so ruhig seyn! -- Sarastro und Tamino. er fühlet Glaub mir, ( ) gleiche Triebe, ich fühle Wird ( ) ewig dein Getreuer seyn! Werd' Sarastro. Die Stunde schlägt, nun müßt ihr scheiden; 20 Tamino muß nun wieder fort! Tamino und Pamina. Wie bitter sind der Trennung Leiden! Pamina, ich muß wirklich fort! ( ) Tamino muß nun wirklich fort! Sarastro. Nun muß er fort! Tamino. Nun muß ich fort! 25 Pamina. So mußt du fort! -- Tamino. Pamina, lebe wohl! Pamina. Tamino, lebe wohl! Sarastro. Nun eile fort! Dich ruft dein Wort. 30 Sarastro und Tamino. Die Stunde schlägt; wir seh'n uns wieder! -- Pamina. Ach, goldne Ruhe, kehre wieder! (entfernen sich.) Zwey und zwanzigster Auftritt. Papageno. Papageno. (von aussen) Tamino! Tamino! Willst du mich denn gänzlich verlassen? (er sucht herein) Wenn ich nur wenigstens wüßte, wo ich wäre -- Tamino! -- Tamino! -- So lang' ich lebe, bleib' ich nicht mehr von dir! -- -- nur dießmal verlaß mich armen Reisgefährten nicht! (er kommt an die Thüre, wo Tamino abgeführt worden ist.) Eine Stimme ruft: Zurück! (dann ein Donnerschlag; das Feuer schlägt zur Thüre heraus; starker Accord.) Papag. Barmherzige Götter! -- Wo wend' ich mich hin? -- Wenn ich nur wüßte, wo ich herein kam. (er kommt an die Thüre, wo er herein kam.) Die Stimme. Zurück! (Donner, Feuer, und Accord wie oben.) Papag. Nun kann ich weder zurück, noch vor- wärts! -- (weint) Muß vieleicht am Ende gar verhungern. -- Schon recht! -- Warum bin ich mit- gereist. 5 Drey und zwanzigster Auftritt. Sprecher (mit seiner Pyramide.) Vorige. Sprecher. Mensch! du hättest verdient, auf immer in finstern Klüften der Erde zu wandern; -- die gütigen Götter aber entlassen der Strafe dich. -- Dafür aber wirst du das himmlische Vergnügen der Eingeweihten nie fühlen. Papag. Je nun, es giebt ja noch mehr Leute mei- nes Gleichen. -- Mir wäre jetzt ein gut Glas Wein das größte Vergnügen. Sprecher. Sonst hast du keinen Wunsch in dieser Welt? Papag. Bis jetzt nicht. Sprecher. Man wird dich damit bedienen! -- (ab.) 5 (Sogleich kommt ein großer Becher, mit rothem Weln angefüllt, aus der Erde.) Papag. Juchhe! da ist er ja schon! -- (trinkt) Herrlich! -- Himmlisch! -- Göttlich! -- Ha! ich bin jetzt so vergnügt, daß ich bis zur Sonne flie- gen wollte, wenn ich Flügel hätte. -- Ha! -- mir wird ganz wunderlich ums Herz. -- Ich möchte -- ich wünschte -- ja was denn? Arie. (Er schlägt dazu.) Ein Mädchen oder Weibchen Wünscht Papageno sich! O so ein sanftes Täubchen Wär' Seligkeit für mich! -- 10 Dann schmeckte mir Trinken und Essen; Dann könnt' ich mit Fürsten mich messen, Des Lebens als Weiser mich freu'n, Und wie im Elysium seyn. Ein Mädchen oder Weibchen 15 Wünscht Papageno sich! O so ein sanftes Täubchen Wär' Seligkeit für mich! -- Ach kann ich denn keiner von allen Den reitzenden Mädchen gefallen? 20 Helf' eine mir nur aus der Noth, Sonst gräm' ich mich wahrlich zu Tod'. Ein Mädchen oder Weibchen, Wünscht Papageno sich! O so ein sanftes Täubchen 25 Wär' Seligkeit für mich. Wird keine mir Liebe gewähren, So muß mich die Flamme verzehren! Doch küßt mich ein weiblicher Mund, So bin ich schon wieder gesund. 30 Vier und zwanzigster Auftritt. Die Alte (tanzend, und auf ihren Stock dabey sich stützend.) Vorige. Weib. Da bin ich schon, mein Engel! Papag. Du hast dich meiner erbarmt? Weib. Ja, mein Engel! Papag. Das ist ein Glück! 5 Weib. Und wenn du mir versprichst, mir ewig treu zu bleiben, dann sollst du sehen, wie zärt- lich dein Weibchen dich lieben wird. Papag. Ey du zärtliches Närrchen! Weib. O wie will ich dich umarmen, dich liebko- sen, dich an mein Herz drücken! Papag. Auch ans Herz drücken? Weib. Komm, reiche mir zum Pfand unsers Bundes deine Hand. 10 Papag. Nur nicht so hastig, lieber Engel! -- So ein Bündniß braucht doch auch seine Überlegung. Weib. Papageno, ich rathe dir, zaudre nicht. -- Deine Hand, oder du bist auf immer hier eingeker- kert. Papag. Eingekerkert? Weib. Wasser und Brod wird deine tägliche Kost seyn. -- Ohne Freund, ohne Freundinn mußt du leben, und der Welt auf immer entsagen. -- Papag. Wasser trinken? -- Der Welt entsagen? -- Nein, da will ich doch lieber eine Alte nehmen, als gar keine. -- Nun, da hast du meine Hand, mit der Versicherung, daß ich dir immer getreu bleibe, (für sich) so lang' ich keine schönere sehe. 15 Weib. Das schwörst du? Papag. Ja, das schwör' ich! Weib (verwandelt sich in ein junges Weib, wel- che eben so gekleidet ist, wie Papageno.) Papag. Pa -- Pa -- Papagena! -- (er will sie umarmen.) Fünf und zwanzigster Auftritt. Sprecher (nimmt sie hastig bey der Hand.) Vorige Sprecher. Fort mit dir, junges Weib! er ist deiner noch nicht würdig. (er schleppt sie hinein, Papageno will nach.) Zurück, sag ich! oder zittre. -- Papag. Eh' ich mich zurück ziehe, soll die Erde mich verschlingen. (er sinkf hinab.) O ihr Götter! Sechs und zwanzigster Auftritt. Das Theater verwandelt sich in einen kurzen Garten. die drey Knaben fahren herunter. Finale. Bald prangt, den Morgen zu verkünden, Die Sonn' auf goldner Bahn, -- Bald soll der finstre Irrwahn schwinden; Bald siegt der weise Mann. -- O holde Ruhe, steig hernieder; 5 Kehr in der Menschen Herzen wieder; Dann ist die Erd' ein Himmelreich, Und Sterbliche den Göttern gleich. -- Erster Knabe. Doch seht, Verzweiflung quält Paminen! Zweyter und dritter Knabe. Wo ist sie denn? Erster Knabe. Sie ist von Sinnen! 10 Zweyter und dritter Knabe. Sie quält verschmähter Liebe Leiden. Laßt uns der Armen Trost bereiten! Fürwahr, ihr Schicksal geht uns nah! O wäre nur ihr Jüngling da! -- Sie kommt, laßt uns beyseite geh'n, 15 Damit wir, was sie mache, seh'n. (gehen beyseite.) Sieben und zwanzigster Auftritt. Pamina (halb wahnwitzig mit einem Dolch in der Hand.) Vorige. Pamina (zum Dolch) Du also bist mein Bräutigam? Durch dich vollend' ich meinen Gram. -- Die drey Knaben (beyseite.) Welch' dunkle Worte sprach sie da? Die Arme ist dem Wahnsinn nah. Pamina. Geduld, mein Trauter! ich bin dein; 5 Bald werden wir vermählet seyn. Die drey Knaben (beyseite.) Wahnsinn tobt ihr im Gehirne; Selbstmord steht auf ihrer Stirne. (zu Paminen:) Holdes Mädchen, sieh uns an! Pamina. Sterben will ich, weil der Mann 10 Den ich nimmermehr kann hassen, Sein Traute kann verlassen. (auf den Dolch zeigend.) Dies gab meine Mutter mir. Die drey Knaben. Selbstmord strafet Gott an dir. Pamina. Lieber durch dies Eisen sterben, 15 Als durch Liebesgram verderben. Mutter, durch dich leide ich, Und dein Fluch verfolget mich. Die drey Knaben. Mädchen, willst du mit uns gehn? Pamina. Ja des Jammers Maas ist voll! 20 Falscher Jüngling, lebe wohl! Sieh, Pamina stirbt durch dich; Dieses Eisen tödte mich! (Sie holt mit der Hand aus.) Die drey Knaben (halten ihr den Arm.) Ha, Unglückliche! halt ein; Sollte dies dein Jüngling sehen, 25 Würde er für Gram vergehen; Denn er liebet dich allein. Pamina (erholt sich.) Was? Er fühlte Gegenliebe, Und verbarg mir seine Triebe; Wandte sein Gesicht von mir? 30 Warum sprach er nicht mit mir? -- Die drey Knaben. Dieses müssen wir verschweigen! Doch wir wollen dir ihn zeigen, Und du wirst mit Staunen seh'n, Daß er dir sein Herz geweiht, 35 Und den Tod für dich nicht scheut. Pamina, und die drey Knaben. Führt mich hin, ich möcht ihn seh'n. ( Komm, wir wollen zu ihm geh'n. Alle Vier. Zwey Herzen, die von Liebe brennen, Kann Menschenohnmacht niemahls trennen. Verloren ist der Feinde Müh; 40 Die Götter selbsten schützen sie. (gehen ab.) Acht und zwanzigster Auftritt. Das Theater verwandelt sich in zwey große Berge; in dem einen ein Wasserfall, worin man sausen und brausen hört; der andre speyt Feuer aus; jeder Berg hat ein durchbrochenes Gegitter, worin man Feuer und Wasser sieht; da, wo das Feuer brennt, muß der Horizont hellroth seyn, und wo das Wasser ist, liegt schwarzer Nebel. Die Scenen sind Felsen, jede Sczene schließt sich mit einer eisernen Thüre. Tamino ist leicht angezogen ohne Sandallen. Zwey schwarz geharnischte Männer führen Tamino herein. Auf ihren Helmen brennt Feuer, sie lesen ihm die transparente Schrift vor, welche auf einer Py- ramide geschrieben steht. Diese Pyramide steht in der Mitte ganz in der Höhe nahe dem Gegitter. Zwey Männer. Der, welcher wandert diese Strasse voll Beschwerden, Wird rein durch Feuer, Wasser, Luft und Erden; Wenn er des Todes Schrecken überwinden kann, Schwingt er sich aus der Erde Himmel an. Erleuchtet wird er dann im Stande seyn, 5 Sich den Mysterien der Isis ganz zu weih'n. Tamino. Mich schreckt kein Tod, als Mann zu handeln, -- Den Weg der Tugend fort zu wandeln. Schließt mir des Schreckens Pforten auf! Pamina (von innen.) Tamino, halt, ich muß dich seh'n. 10 Tamino, und die Geharnischten. Was höre ich? Paminens Stimme? Ja, ja, das ist Paminens Stimme! mir mir Wohl ( ) nun kann sie mit ( ) gehn. dir dir uns Nun trennet ( ) kein Schicksal mehr, euch Wenn auch der Tod beschieden wär. 15 Tamino. Ist mir erlaubt, mit ihr zu sprechen? Geharnischte. Dir sey erlaubt, mit ihr zu sprechen. uns Welch Glück, wenn wir ( ) wieder seh'n, euch Froh Hand in Hand in Tempel geh'n. Ein Weib, das Nacht und Tod nicht scheut, 20 Ist würdig, und wird eingeweiht. (Die Thüre wird aufgemacht; Tamino, Pamina umarmen sich.) Pamina. } Tamino mein! O welch ein Glück! } } Pause. Tamino. } Pamina mein! O welch ein Glück! } Tamino. Hier sind die Schreckenspforten, Die Noth und Tod mir dräun. 25 Pamina. Ich werde aller Orten An deiner Seite seyn. Ich selbsten führe dich; Die Liebe leite mich! (nimmt ihn bey der Hand.) Sie mag den Weg mit Rosen streu'n, 30 Weil Rosen stets bey Dornen seyn. Spiel du die Zauberflöte an; Sie schütze uns auf unsrer Bahn: Es schnitt in einer Zauberstunde Mein Vater sie aus tiefstem Grunde 35 Der tausendjähr'gen Eiche aus Bey Blitz und Donner, Sturm und Braus. Tamino, Pamina. ich Nun komm, ( ) spiel' die Flöte an. und Zwey Geharnischte. uns Sie leitet ( ) auf grauser Bahn. euch Wir wandeln ) durch des Tones Macht 40 Ihr wandelt Froh durch des Todes düstre Nacht. (Die Thüren werden nach ihnen zugeschlagen; man sieht Tamino und Pamina wandern; man hört Feuergeprassel, und Windegeheul manchmal auch den Ton eines dumpfen Donners, und Wasserge- räusch. Tamino bläst seine Flöte; gedämpfte Paucken accompagnieren manchmal darunter. So- bald sie vom Feuer heraus kommen, umarmen sie sich, und bleiben in der Mitte.) Pamina. Wir wandelten durch Feuergluthen, Bekämpften muthig die Gefahr. (zu Tamino.) Dein Ton sey Schutz in Wasserfluthen, So wie er es im Feuer war. 45 (Tamino bläst; man sieht sie hinunter steigen, und nach einiger Zeit wieder herauf kommen; so- gleich öffnet sich eine Thüre; man sieht einen Eingang in einen Tempel, welcher hell beleuch- tet ist. Eine feyerliche Stille. Dieser An- blick muß den vollkommensten Glanz darstellen. Sogleich fällt der Chor unter Trompeten und Paucken ein. Zuvor aber) Tamino, Pamina. Ihr Götter, welch ein Augenblick! Gewähret ist uns Isis Glück. Chor. Triumph, Triumph du edles Paar! Besieget hast du die Gefahr! Der Isis Weihe ist nun dein! 50 Kommt, tretet in den Tempel ein! (alle ab.) Neun und zwanzigster Auftritt. Das Theater verwandelt sich wieder in vorigen Garten. Papageno (ruft mit seinem Pfeifchen.) Papagena! Papagena! Papagena! Weibchen! Täubchen! meine Schöne! Vergebens! Ach sie ist verloren! Ich bin zum Unglück schon geboren. Ich plauderte, -- und das war schlecht, 5 Darum geschieht es mir schon recht. Seit ich gekostet diesen Wein -- Seit ich das schöne Weibchen sah -- So brennts im Herzenskämmerlein, So zwickt es hier, so zwickt es da. 10 Papagena! Herzenstäubchen! Papagena! liebes Weibchen! 'Sist umsonst! Es ist vergebens! Müde bin ich meines Lebens! Sterben macht der Lieb' ein End' 15 Wenns im Herzen noch so brennt. (nimmt einen Strick von seiner Mitte. Diesen Baum da will ich zieren, Mir an ihm den Hals zuschnüren, Weil das Leben mir mißfällt. Gute Nacht, du schwarze Welt! 20 Weil du böse an mir handelst, Mir kein schönes Kind zubandelst, So ists aus, so sterbe ich: Schöne Mädchen, denkt an mich, Will sich eine um mich Armen, 25 Eh' ich hänge, noch erbarmen, Wohl, so laß ichs diesmal seyn! Rufet nur -- ja, oder nein! -- Keine hört mich; alles stille! (sieht sich um.) Also ist es euer Wille? 30 Papageno, frisch hinauf! Ende deinen Lebenslauf. (sieht sich um.) Nun ich warte noch; es sey! Bis man zählet: Eins, zwey, drey! (pfeift.) Eins! (sieht sich um) 35 (pfeift.) Zwey! (sieht sich um) (pfeift.) Zwey ist schon vorbey! (pfeift.) Drey! (sieht sich um) Nun wohlan, es bleibt dabey, Weil mich nichts zurücke hält! 40 Gute Nacht, du falsche Welt! (will sich hängen.) Drey Knaben (fahren herunter.) Halt ein, o Papageno! und sey klug. Man lebt nur einmal, dies sey dir genug. Papageno. Ihr habt gut reden, habt gut scherzen; Doch brennt' es euch, wie mich im Herzen, 45 Ihr würdet auch nach Mädchen geh'n. Drey Knaben. So lasse deine Glöckchen klingen: Dies wird dein Weibchen zu dir bringen. Papageno. Ich Narr vergaß der Zauberdinge, Erklinge Glockenspiel, erklinge! 50 Ich muß mein liebes Mädchen sehn. Klinget, Glöckchen, klinget! Schafft mein Mädchen her! Klinget, Glöckchen, klinget! Bringt mein Weibchen her! 55 (Unter diesem Schlagen laufen die drey Knaben zu ihrem Flugwerk, und bringen das Weib heraus.) Drey Knaben. Komm her, du holdes, liebes Weibchen! Dem Mann sollst du dein Herzchen weihn! Er wird dich lieben, süßes Weibchen, Dein Vater, Freund, und Bruder seyn! 60 Sey dieses Mannes Eigenthum! (im Auffahren.) Nun, Papageno, sieh dich um! (Papageno sieht sich um; beyde haben unter dem Ritornell komisches Spiel.) Papageno. Duetto. Pa--Pa--Pa--Pa--Pa--Pa--Papagena! Weib. Pa--Pa--Pa--Pa--Pa--Pa--Papageno. Beyde. Papagena! Pa--Pa--Pa--Pa--Pa--Pa ( 65 Papageno! Papageno. Bist du mir nun ganz gegeben? Weib. Nun bin ich dir ganz gegeben. Papageno. Nun so sey mein liebes Weibchen! Weib. Nun so sey mein Herzenstäubchen! Beyde. Welche Freude wird das seyn, 70 Wenn die Götter uns bedenken, Unsrer Liebe Kinder schenken, So liebe kleine Kinderlein Papageno. Erst einen kleinen Papageno. Weib. Dann eine kleine Papagena. 75 Papageno. Dann wieder einen Papageno. Weib. Dann wieder eine Papagena. Beyde. Es ist das höchste der Gefühle, Wenn viele, viele, viele, viele, Pa, pa, pa, pa, pa, pa, geno 80 Pa, pa, pa, pa, pa, pa, gena Der Segen froher Ältern seyn; Wenn dann die kleinen um sie spielen, Die Ältern gleiche Freude fühlen, Sich ihres Ebenbildes freun. 85 O welch ein Glück kann grösser seyn? (beyde ab.) Dreyßigster Auftritt. Der Mohr, die Königinn mit allen ihren Damen, kommen von beyden Versenkungen; sie tragen schwarze Fackeln in der Hand. Mohr. Nur stille! stille! stille! stille! Bald dringen wir im Tempel ein. Alle Weiber. Nur stille! stille! stille! stille! Bald dringen wir im Tempel ein. Mohr. Doch, Fürstinn, halte Wort! -- Erfülle 5 Dein Kind muß meine Gattinn seyn. Königinn. Ich halte Wort; es ist mein Wille, Alle Weiber. Mein ( ) Kind soll deine Gattinn seyn. Ihr (Man hört dumpfen Donner, Geräusch von Wasser.) Mohr. Doch still, ich höre schrecklich rauschen, Wie Donnerton und Wasserfall. 10 Königinn, Damen. Ja, fürchterlich ist dieses Rauschen, Wie fernen Donners Wiederhall! Mohr. Nun sind sie in des Tempels Hallen. Alle. Dort wollen wir sie überfallen, -- Die Frömmler tilgen von der Erd 15 Mit Feuersgluth und mächt'gem Schwerd. Dir, große Königinn der Nacht, Sey unsrer Rache Opfer gebracht. (Man hört den stärksten Accord, Donner, Blitz, Sturm. Sogleich verwandelt sich das ganze Theater in eine Sonne. Sarastro steht er- höht; Tamino, Pamina, beyde in priesterlich- er Kleidung. Neben ihnen die ägyptischen Priester auf beyden Seiten. Die drey Knaben halten Blumen.) Mohr, Königinn. Zerschmettert, zernichtet ist unsere Macht, Wir alle gestürzet in ewige Nacht. 20 (sie versinken.) Sarastro. Die Strahlen der Sonne vertreiben die Nacht, Zernichten der Heuchler erschlichene Macht. Chor von Priestern. Heil sey euch Geweihten! Ihr drängt durch die Nacht, Dank sey dir, Osiris und Isis, gebracht! Es siegte die Stärke, und krönet zum Lohn 25 Die Schönheit und Weisheit mit ewiger Kron'. Ende.