Last updated: Feb. 14, 1997
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TRICHORDIUM und Trias Harmonica
oder Lob der Harmonie nach Jean-Jacques Rousseau

libretto: Prof. ? Meißner,

music: Georg Joseph Vogler (l'Abbé Vogler)

Nr. 1
[Ouverture]

Nr. 2
Göttin, deren Laute
jeder Zwiespalt weicht,
deren kleinstes Lispeln
Gram und Mißmuth scheucht,

erstgeborne Tochter
lächelnder Natur,
Harmonie, wo such ich
deines Pfades Spur?

Nr. 4
In des Baches Murmeln,
der durch Kiesel rauscht,
in dem Wald, wo flötend
Philomele lauscht,

in der Wolken Nebel,
wenn die Lerche singt,
wallt nur da dein Fittig
sanft und leicht beschwingt?

Nr. 5
Nein, am Sternen-Throne
glänzet dein Panier,
aller Sphären Hymne,
Holde, tönet dir!

Höh’rer Welten Kreise
sind dir unterthan,
selbst der Unerschaffne
schafft nach deinem Plan.

Nr.7
In der Elemente
ersten grausen Streit
hast du Kett’ an Kette,
Glied an Glied gereiht;

Zu der Himmels Harfen
nie verstimmten Klang
singst du dir oft selber
einen Lobgesang.

Nr. 8
Doch Triumph, auch tiefer
wirkt dein Zauberglanz:
Dir gehorcht der Sonnen
und der Monden Tanz.

Auch zur kleinen Erde
sinkt dein milder Strahl
und verschönt die Berge
und belebt das Thal.

Nr. 9
Wenn des Donners Brüllen
Berg und Thal durchhallt,
wenn des Meeres Toben
wie ein Aufruhr schallt,

rührst du deine Saiten,
und im Augenblick
glänzt des Aethers Blaue,
Friede kehrt zurück.

Nr. 10
Geister sind dir zinsbar,
Seelen fesselst du,
giebst bey Leidenschaften
und bey Schmerzen Ruh;

selbst wenn dieses Lebens
Körperhülle bricht,
selbst im Reich der Schatten
O, verlaß uns nicht.

Nr. 11
Denn am Sternen-Throne
glänzet dein Panier,
aller Sphären Hymne,
Holde, tönet dir!

Höh’rer Welten Kreise
sind dir unterthan,
selbst der Unerschaff’ne
schafft nach deinem Plan.	

				Ende

Initial input by Carlo Vitali, HTML coding by Lyle Neff