Last updated: Feb. 14, 1997
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Lieder eines fahrenden Gesellen

Song Cycle

Music by Gustav Mahler (1860-1911)
Text by Gustav Mahler
Dates of composition: 1883-5

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1. Wenn mein Schatz Hochzeit macht

Wenn mein Schatz Hochzeit macht, Froehliche Hochzeit macht, Hab' ich meinen traurigen Tag! Geh' ich in mein Kaemmerlein, Dunkles Kaemmerlein, Weine, wein' um meinen Schatz, Um meinen lieben Schatz! Bluemlein blau! Bluemlein blau! Verdorre nicht! Verdorre nicht! Voeglein suess, Voeglein suess, Du singst auf gruener Heide. Ach, wie ist die Welt so schoen! Zikueth! Zikueth! Singet nicht! Bluehet nicht! Lenz ist ja vorbei! Alles Singen ist nun aus. Des Abends, wenn ich schlafen geh', Denk' ich an mein Leide. An mein Leide!

2. Ging heut morgen uebers Feld

Ging heut morgen uebers Feld, Tau noch auf den Graesern hing; Sprach zu mir der lust'ge Fink: ,,Ei du! Gelt? Guten Morgen! Ei gelt? Du! Wird's nicht eine schoene Welt? Zink! Zink! Schoen und flink! Wie mir doch die Welt gefaellt!`` Auch die Glockenblum' am Feld Hat mir lustig, guter Ding', Mit den Gloeckchen, klinge, kling. Ihren Morgengruss geschellt: ,,Wird's nicht eine schoene Welt? Kling, kling! Schoenes Ding! Wie mir doch die Welt gefaellt! Heia!`` Und da fing im Sonnenschein Gleich die Welt zu funkeln an; Alles Ton und Farbe gewann Im Sonnenschein! Blum' und Vogel, gross und klein! ,,Guten Tag, ist's nicht eine schoene Welt? Ei du, gelt? Schoene Welt?`` Nun faengt auch mein Glueck wohl an? Nein, nein, das, ich mein', Mir nimmer bluehen kann!

3. Ich hab' ein gluehend Messer

Ich hab' ein gluehend Messer, Ein Messer in meiner Brust, O weh! Das schneid't so tief In jede Freud' und jede Lust. Ach, was ist das fuer ein boeser Gast! Nimmer haelt er Ruh', Nimmer haelt er Rast, Nicht bei Tag, noch bei Nacht, Wenn ich schlief. O Weh! Wenn ich in dem Himmel seh', Seh' ich zwei blaue Augen stehn. O Weh! Wenn ich im gelben Felde geh', Seh' ich von fern das blonde Haar Im Winde wehn. O Weh! Wenn ich aus dem Traum auffahr' Und hoere klingen uhr silbern' Lachen, O Weh! Ich wollt', ich laeg auf der schwarzen Bahr', Koennt' nimmer die Augen aufmachen!

4. Die zwei blauen Augen von meinem Schatz

Die zwei blauen Augen von meinem Schatz, Die haben mich in die weite Welt geschickt. Da musst ich Abschied nehmen. Vom allerliebsten Platz! O Augen blau, warum habt ihr mich angeblickt? Nun hab' ich ewig Leid und Graemen. Ich bin ausgegangen in stiller Nacht Wohl ueber die dunkle Heide. Hat mir niemand Ade gesagt. Ade! Mein Gesell' war Lieb' und Leide! Auf der Strasse steht ein Lindenbaum, Da hab' ich zum ersten Mal im Schlaf geruht! Unter dem Lindenbaum, der hat Seine Blueten ueber mich geschneit, Da wusst' ich nicht, wie das Leben tut, War alles, alles wieder gut! Alles! Alles, Lieb und Leid Und Welt und Traum!

Input by: Emily Ezust, mindel@cs.mcgill.ca