Last updated: Feb. 13, 1997
Go to the Libretto Homepage


     Johannes Brahms
     
     EIN DEUTSCHES REQUIEM
     
     NACH WORTEN DER HEILIGEN SCHRIFT
     
     FUER SOLI, CHOR UND ORCHESTER (ORGEL AD LIBITUM)
     
     Opus 45 1857/68
     
     
     1.
     
     Selig sind, die da Leid tragen,
     denn sie sollen getroestet werden.
     (Matth. 5, 1)
     
     Die mit Traenen saeen, werden mit Freuden ernten.
     Sie gehen hin und weinen, und tragen edlen Samen,
     und kommen mit Freuden und bringen ihre Garben.
     (Psalm 126, 5 und 6)
     
     
     2.
     
     Denn alles Fleisch es ist wie Gras
     und alle Herrlichkeit des Menschen wie des Grases Blumen.
     Das Gras ist verdorret und die Blume abgefallen.
     (1. Petr. 1, 24)
     
     So seid nun geduldig, lieben Brueder,
     bis auf die Zukunft des Herrn.
     Siehe, ein Ackermann wartet
     auf die koestliche Frucht der Erde
     und ist geduldig darueber,
     bis er empfahe den Morgenregen und Abendregen.
     (Jak. 5, 7)
     
     Aber des Herrn Wort bleibet in Ewigkeit.
     (1. Petr. 1, 25)
     
     Die Erloeseten des Herrn werden wieder kommen,
     und gen Zion kommen mit Jauchzen;
     ewige Freude wird ueber ihrem Haupte sein;
     Freude und Wonne werden sie ergreifen
     und Schmerz und Seufzen wird weg muessen.
     (Jes. 35, 10)
     
     
     3.
     
     Herr, lehre doch mich, dass ein Ende mit mir haben muss,
     und mein Leben ein Ziel hat, und ich davon muss.
     Siehe, meine Tage sind einer Hand breit vor dir,
     und mein Leben ist wie nichts vor dir.
     Ach, wie gar nichts sind alle Menschen,
     die doch so sicher leben.
     Sie gehen daher wie ein Schemen,
     und machen ihnen viel vergebliche Unruhe;
     sie sammeln und wissen nicht wer es kriegen wird.
     Nun Herr, wes soll ich mich troesten?
     Ich hoffe auf dich.
     (Psalm 39, 5-8)
     
     Der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand,
     und keine Qual ruehret sie an.
     (Weisheit 3, 1)
     
     
     4.
     
     Wie lieblich sind deine Wohnungen, Herr Zebaoth!
     Meine Seele verlanget
     und sehnet sich nach den Vorhoefen des Herrn;
     und mein Leib und Seele freuen sich in dem lebendigen Gott.
     Wohl denen, die in deinem Hause wohnen,
     die loben dich immerdar.
     (Psalm 84, 2, 3 und 5)
     
     
     5.
     
     Ihr habt nun Traurigkeit;
     aber ich will euch wieder sehen
     und euer Herz soll sich freuen
     und eure Freude soll niemand von euch nehmen.
     (Joh. 16, 22)
     
     Sehet mich an:
     Ich habe eine kleine Zeit Muehe und Arbeit gehabt,
     und habe grossen Trost funden.
     (Sirach 51, 35)
     
     Ich will euch troesten, wie einen seine Mutter troestet.
     (Jes. 66, 13)
     
     
     6.
     
     Denn wir haben hie keine bleibende Statt,
     sondern die zukuenftige suchen wir.
     (Hebr. 13, 14)
     
     Siehe, ich sage euch ein Geheimnis:
     Wir werden nicht alle entschlafen,
     wir werden aber alle verwandelt werden;
     und dasselbige ploetzlich in einem Augenblick
     zu der Zeit der letzten Posaune.
     Denn es wird die Posaune schallen
     und die Toten werden auferstehen unverweslich,
     und wir werden verwandelt werden.
     Dann wird erfuellet werden das Wort, das geschrieben steht:
     Der Tod ist verschlungen in den Sieg.
     Tod, wo ist dein Stachel?
     Hoelle, wo ist dein Sieg?
     (1. Kor. 15, 51-55)
     
     Herr,
     du bist wuerdig zu nehmen Preis und Ehre und Kraft,
     denn du hast alle Dinge geschaffen,
     und durch deinen Willen haben sie das Wesen
     und sind geschaffen.
     (Offenb. 4, 11)
     
     
     7.
     
     Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben, von nun an.
     Ja der Geist spricht, dass sie ruhen von ihrer Arbeit;
     denn ihre Werke folgen ihnen nach.
     (Offenb. 14, 13)