Bastien und Bastienne

Singspiel in einem Akt

Musik: W. A. Mozart (1756-1791), K.50/46b

Libretto: Friedrich Wilhelm Weiskern,
Johann H. F. Müller und
Johann Andreas Schachtner

The première was probably in Anton Mesmer's residence, Vienna, September 1768
Bastienne, eine Schäferinsoprano
Bastien, ihr Geliebtertenor
Colas, ein vermeintlicher Zaubererbass

ERSTER AUFTRITT

(Die Bühne stellt ein Dorf dar, mit der Aussicht aufs Feld.)

N.1 Arie

(Der Vorhang geht auf.)
BASTIENNE
Mein liebster Freund hat mich verlassen,
Mit ihm ist Schlaf und Ruh dahin.
Ich weiß vor Leid mich nicht zu fassen;
Der Kummer schwächt mir Aug und Sinn.
Vor Gram und Schmerz erstarrt das Herz,
Und diese Not bringt mir den Tod.

Du fliehest von mir Bastien? Du verlast deine Geliebte?
O! das is keine art.
Deine Treue gehöret mir.
Ich habe dein Wort; und du vergisst dein Versprechen?
Mein Bastien verlässt mich?
Ich rufe ihn ohne Unterlass aber vergebens.
So oft ich an in denke muss ich weinen; und ich denke n nichts als an him.
Der Treulose! um eines hübschen Gesichtes willen kehrt er mir den Rücken?
O Schmerz! Arme Liebe……gute Nacht!

N.2 Arie

BASTIENNE
Ich geh jetzt auf die Weide,
Betäubt und ganz gedankenleer.
Ich seh zu meiner Freude
Nichts als mein Lämmerheer.
Ach! ganz allein
Voller Pein
Stets zu sein,
Bringt dem Herz
Nur Qual und Schmerz.

ZWEITER AUFTRITT

No.3. Colas' Auftritt (Orchester)

(Colas kommt von einem Hügel und spielt auf dem Dudelsack.)

No. 4. Arie

COLAS
Befraget mich ein zartes Kind
Um sein zukünft'ges Glücke,
Les ich das Schiksal ihm geschwind
Aus dem verliebten Blicke.
Ich sehe, bloß des Liebsten Gunst
Kann zum Vergnügen taugen.
Wie leicht wird mir die Zauberkunst
Bei zwei verliebten Augen.
BASTIENNE
Guten Morgen, Herr Colas! Wollest du mir vohl einen Gefallen erweisen?
COLAS
Ja, mit Freuden, mein Herzchen! Lass hören was verlangst du von mir?
BASTIENNE
Ich wunsche ein Mittel gegen den Kummer, der an mir nagt. Du, als Zauberer, kannst mir sicher ein unfelbares rathen.
COLAS
Ja, ganz gewiss. Duhattest dich an keinen besser wenden konnen. O potz Stern! ich besitze wunderbare Geheimnisse, zwei schönen Augen Glück zu prophezeien.
BASTIENNE
Aber Herr Colas, ich habe kein Geld. Du musst dich schon mit diesen Ohrringen begnügen, die ich dir schenke. Sie sind von klarem Golde.
COLAS
Geh', meiner Tocher, mit deinen Ohrringen.
BASTIENNE
Wie? Du willst sie verschmähen?
COLAS
Bei einem so hübschen Kinde, wie du bist, nehme ich mit ein paar Busserln vorlieb.
(Er will sie umarmen.)
BASTIENNE
Nicht, nicht, Herr Colas! Alle meine Busserl sind für den Bastien aufgehoben. Sei so gut und erlaube, dass ich von meiner Heirath mit dir rede. Was rathest du mir? Soll ich sterben?
COLAS
Sterben, su jung? Ei, bei Leibe nicht; das wäre ewig schade.
BASTIENNE
Aber alle Leute sagen, dass mich Bastien verlassen hat.
COLAS
Ach, mach dir desswegen keinen Kummer.
BASTIENNE
Sollte es moglich sein? O Glück! so hält er mich noch für schön?
COLAS
Er leibt dich vom Grunde der Seele.
BASTIENNE
Und doch ist er mir untreu?
COLAS
Dein Bastien ist nur ein wenig flatterhaft. Sei ohne Sorgen, mein liebes Kind! Deine Schönheit halt ihn fest.
BASTIENNE
Aber wenn er einmal mein Mann werden sollte? O, zum Geier! so will ich mit keiner andern theilen, weisst du das?
COLAS
Sei ruhig! Dein gelieber Gegenstand ist gar nicht ungetreu. Er leibt nur den Aufputz.
BASTIENNE
Den Aufputz? Hat ihn wohl jemand besser ausstaffirt als ich?

No.5. Arie

BASTIENNE
Wenn mein Bastien einst im Scherze
Mir ein Blümchen sonst entwand,
Drang mir selbst die Lust durchs Herze,
Die er bei dem Raub empfand.
Warum wird er von Geschenken
Einer andern jetzt geblendt?
Alles, was nur zu erdenken,
Ward ihm ja von mir gegönnt.
Meiereien, Feld und Herden
Bot ich ihm mit Freuden an.
Jetzt soll ich verachtet werden,
Da ich ihm so viel getan.
COLAS
O, die Edelfrau vom Schlosse weiss ihn noch besser zu verpflichten. Um ihn an sich zu ziehen, erwidert sie seine Höflichkeiten mit den köstlichsten Geschenken. Kann es wohl an Liebhabern fehlen, wenn man die Neigungen bezahlt?

N..6. Arie

BASTIENNE
Würd ich auch wie manche Buhlerinnen
Fremder Schmeicheleien niemals satt,
Wollt ich mir ganz leicht das Herz gewinnen
Von den schönsten Herren aus der Stadt.
Doch nur Bastien reizt meine Triebe,
Und mit Liebe wird ein andrer nie belohnt.
Geht, geht, geht! sag ich,
Geht und lernt von meiner Jugend,
Daß die Tugend
Auch in Schäferhütten wohnt.
COLAS
Giebdich, zufrieden! Ich bin Bürge für deinen Wetterhahn. Er wird zurückkehren, ich stehe dir, fafür. Aber du musst dir eine andre Art angewöhnen, ihn zu behandeln. Du musst ein wenig arglistig, spasshaft und leichsinnig werden. Ein Liebhaber wird zur Beständigkeit nicht leicter, als durch Scherz und Fopperei gebracht.
BESTIENNE
Das wird schwerhalten. Wenn ich ihn sehe, verliere ich gliech Sprache und Stimme. Ich schau'nur ob meine Aermel weiss sind, ob Schuh und Strümpfe sauber sind und ob das Kräuschen recht in die Falten gelegt und das Mieder gerad' eingeschnürt ist, ob mein Rock sich wohl ausbreitet.
COLAS
Das taught nichts mein Kind. Einen Unbeständigen zurecht zu bringen, muss man selbst ein wenig flatterhaft scheinen. Man muss sich stellen vor dem Liebsten zu feilhen, wenn man sich gleich herslich nach ihm sehnt. Schau', das ist die rechte Art; so machen es die Damen in der Stadt.

No.7. Duett

COLAS
Auf den Rat, den ich gegeben,
Sei, mein Kind, mit Fleiß bedacht.
BASTIENNE
Ja, ich werde mich bestreben,
Ja, mein Herr, bei Tag und Nacht.
COLAS
Wirst du mir auch dankbar leben?
BASTIENNE
Ja, mein Herr, bei Tag und Nacht.
COLAS
O die Unschuld! dir zum Glücke
Meide jetzt die finstern Blicke,
Nimm ein muntres Wesen an.
BASTIENNE
Ja, mein Herr, so gut ich kann!
(Sie geht ab.)

DRITTER AUFTRITT

COLAS
Dieses Liebhaberpaar ist wahrlich ein rechtes Wunderwerk. Dergleichen Unschuld wird man schwerlich anderswo als auf dem Lande finden. In der Stadt ist man schon im Weissbändel witziger und die Tocher weiss oft mehr als die Mutter. Doch da kommt unser Liebhaber, dieser angenehme Gegenstand, welchen man den Junken vorzieht. Ihr eingebildeten Herzensbezwinger! Ihr gespreitzten Jungfernknechte! Das ist eine treffliche Lection für euch. Eure Schönen laufen den Bauer nach, da man euch, gnädige Herren, kaum über due Achsel anschaut.
VIERTER AUFTRITT
(Bastien tritt auf)

No.8. Arie

BASTIEN
Großen Dank dir abzustatten,
Herr Colas, ist meine Pflicht;
Du zertleist des Zweifels Schatten
Durch den weisen Unterrricht.
Ja, ich wähle die zum Gatten,
Die des Lebens Glück verspricht.
In den angebot'nen Schätzen,
Bastiennes Lieblichkeit
Macht mich mehr als Gold erfreut.
COLAS
Es freut mich, dass du endlich zu dir selber kommst, dass du der leeren Schmeicheleien satt bist und meinem Zureden einmal nachgiebst. Doch du folgst meinem Rath zu spät; das Weinlesen ist schon vorbei.
BASTIEN
Wie? Das Weinlesen ist vorbei? Was will das heissen?
COLAS
Man hat dir den Abschied gegeben.
BASTIEN
Geh! du hast Lust mich zu foppen. Meine Bastienne sollte mir ihr kleines liebes Herz enziehen? Nein, dazu ist sie zu zärtlich. Sie gibt es gewiss keinem Andern.
COLAS
Wenn sie es nicht giebt, so lässt sie sichs doch nehmen.

No.9. Arie

BASTIEN
Geh! Du sagst mir eine Fabel.
Bastienne trüget nicht.
Nein, sie ist kein falscher Schnabel,
Welcher anders denkt als spricht.
Wenn mein Mund sie herzig nennet,
Hält sie mich gewiß für schön,
Und wenn sie vor Liebe brennet,
Muß die Glut von mir entstehn.
COLAS
Das kann sein; aber genug, dass deine Geliebte einen andern Ambeter hat. Er ist höflich, artig, reich und leibenswürdig.
BASTIEN
Ei der Henker! Wie sollte das zugegangen sein? Und woher weisst du das?
COLAS
Aus meiner Kunst.
BASTIEN
Aus deiner Kunst?
COLAS
Freilich.
BASTIENNE
Soll ich es glauben? Ist das wahr?
COLAS
Leider! es ist nur allzuwahr. Armer Nachbar! Du wirst es schon enfahren.
BASTIEN
O potztausend! wie bin ich so unglücklich!
COLAS
Du siehst, dass es nicht allezeit gut, ein schöner Knabe zu sein. Man will Annelmlichkeiten und Rechthürmer, alles um Ueberfluss haben; und ein einziger guter Tag zieht oft hundert böse nach sich.
BASTIEN
Das is schrecklich für mich. Ich bin darüber ganz ausser mir. Liebster Herr Colas! weisst du kein Geheimniss, meine geliebte Bastienne wieder zu bekommen?
COLAS
Arme Kinder! ihr dauert mich, Ich sehe nichts lieber, als wenn die Leute sich gut mit einander vertragen. Warte einen Augenblick! Ich will mich in meinem Zauberbuche nach deinem Schicksal erkundigen.
(Er zieht aus seinem Schanppsack, ein Buch hervor und macht während des Lesens allerlei Gesten, worüber Bastien in Furcht great.)

No.10. Arie

COLAS
Diggi, daggi,
schurry, murry,
horum, harum,
lirum, larum,
raudi, maudi,
giri, gari,
posito,
besti, basti,
saron froh,
fatto, matto,
quid pro quo.
BASTIEN
(furchtsam)
Ist die Hexerei zu Ende?
COLAS
Ja, tritt nur näher! Tröste dich, du wirst deine Schäferin wieder sehen.
BASTIEN
Ohne Zweifel, wenn du kein Hackstock bist. Geh' und nimm dein wahres Glück besser in Acht als bisher.
(Er geht ab.)

FÜNFTER AUFTRITT

No.11. Arie

BASTIEN
Meiner Liebsten schöne Wangen
Will ich froh aufs neue sehn;
Bloß ihr Reiz stillt mein Verlangen,
Gold kann ich um sie verschmähn.
Weg mit Hoheit, weg mit Schätzen!
Eure Pracht wirkt nicht bei mir.
Nur ein Mädchen kann ergötzen
Hundertmal noch mehr als ihr.

Wuch'rer, die bei stolzen Trieben
Bloß das Selt'ne sonst entzückt,
Würden ihre Unschul lieben,
Schätzen sich durch sie beglückt.
Doch umsonst, hier sind die Grenzen,
Sie ist nur für mich gemacht,
Und mit kalten Reverenzen
Wird der Reichtum hier verlacht.

SECHSTER AUFTRITT

BASTIEN
Da ist sie…Soll ich ihre Blicke fliehen? Nein, wennich davon laufe, verliere ich sie ganz und gar.
BASTIENNE
Der Undankbare! Er hat mich gesehen. Ah! wie klopft mir das Herz.
BASTIEN
Potztausend! Ich weiss nicht, was ich thun oder lassen soll.
BASTIENNE
O weh! ohne daran zu denken, laufe ich ihm ion den Weg.
BASTIEN
Es seu gewagt! Ich will fei mit ihr reden…Sieh' da, bist du zügegen? Schau, ich bin auch da…Aber wie? Warum so betreten? Was fehlt dir? Was machst du für Gesichter?
BASTIENNE
Wer bist du? Geh! ich kenne dich nicht.
BASTIEN
Was sagst du? Ach, Bastienne! betrachte mich doc; kennst du denn deinen Bastien nicht mehr?
BASTIENNE
Du wärest mein Bastien? O nein, der bist du nimmer.

No.12. Arie

BASTIENNE
Er war mir sonst treu und ergeben,
Mich liebte Bastien allein,
Mein Herze nur war sein Bestreben,
Nur ich, sonst niemand nahm ihn ein.
Das schönste Bild gefiel ihm nicht,
Auf mich nur war sein Blick gericht,
Ich konnt vor andern allen
Ihm reizen, ihm gefallen.
Auch Damen wurden nicht geschätzt,
Die oft sein Blick in Glut gesetzt.
Wenn sie Geschenke gaben,
Mußt ich dieselben haben;
Mich liebte er, nur mich allein.
Doch nun will er sich andern weihn,
Vergebens die sonst süßen Triebe
Und wird ein Flattergeist.
BASTIEN
O sich sehe schon, was dich verdriesst. Du glaubst, ich habe mich verandert; allein du irrst. Es war ein kleiner Hexenschuss von einem gewissen Poltergeiste, aber der wackere Colas hin schon vertrieben.
BASTIENNE
Leere Entschuldigung! Wenn du verhext warst, so bin ich verzaubert, und bei mir ist alle Kunst des guten Colas vergebens. Ja, Bastien für ein Uebel wie das meinige, giebt es gar kein Mittel.
BASTIEN
Heirathe! Der Ehestand heilt alle Zaubereien. Das beste Mittel ist ein Mann.
BASTIENNE
Ein schöner Rath! Der Ehestand allein macht schon viel Sorgen. Kommt nun noch ein treuloser Mann dazu, so werden Noth und Kummer unerträglich. Und das sollte ein Heilmittel sein?
BASTIEN
Gut, wenn du eigensinnig bist, so thue, was du willst.

No.13. Arie

BASTIEN
Geh hin!
Dein Trotz soll mich nicht schrecken.
Ich lauf aufs Schloß,
Das schwör ich dir,
Und will der Edelfrau entdecken,
Mein Herz gehöre gänzlich ihr.
Läßt sie wie sonst sich zärtlich finden,
Will ich mich gleich mit ihr verbinden.
BASTIENNE
Ich will!
Ich will mich in die Stadt begeben,
Anbeter treff ich da leicht an:
Wie eine Dram' will ich dort leben,
Die hundert Herren fesseln kann.
BASTIEN
Ich werd in Gold und Silber prahlen,
Und eine Liebste voller Pracht
Wird die Gewogenheit bezahlen,
Wodurch mein Blick sie glücklich macht.
Mir ihre Schätze zu verbinden,
Soll sie mich gar nicht spröde finden.
BASTIENNE
Den Schönen sind die Kostbarkeiten
In Städten zu erwerben leicht.
Es braucht, um selbe zu erbeuten,
Nichts, als daß man sich freundlich neigt.
(Beide thun, als wollten sie fortgehen, kommen aber immer zurück.)
BASTIENNE
Sieh' da! bist du noch hier? Ich dachte, du wärest schon über alle Berge.
BASTIEN
Ich bin eben im Begriff, meinen Abschied zu nehmen.
BASTIENNE
Allem Anschein nach kostet es dir wenig Mühe, mich zu fliehen, Treuloser!
BASTIEN
Und allem Anschein nach bist du sehr vergnügt, dass ich entschlossen bin fortzugehen.
BASTIENNE
Allerdings mein Herr! Sie können ganz nach Ihrem Belleben handeln.
BASTIEN
Ist dass dein Ernst?…Geh', sag! Sollich ich blieben?
BASTIENNE
Ja…Nein, nein!

No.14. Rezitativ und Arioso

BASTIEN
Dein Trotz vermehrt sich durch mein Leiden?
Wohlan! den Augenblick
Hol ich zu deinen Freuden
Mir Messer, Dolch und Strick.
BASTIENNE
Viel Glück!
BASTIEN
Ich geh mich zu erhängen.
Ich lauf, ohn' alle Gnad,
Im Bach mich zu ertränken.
BASTIENNE
Viel Glück zum kalten Bad!
BASTIEN
(für sich)
Und sollte ich wohl ein solcher Narr sein mich in's Wasser zu stürzen?
BASTIENNE
Was ist's? Was hält dich denn auf?
BASTIEN
Nichts. Ich überlege nur, dass ich ein schlechter Schwimmer bin; und dann, dass ich vor meinem Ende noch mit dir reden muss.
BASTIENNE
Mit mir redem? Nein, ich höre dich nicht mehr.

No.15 Duett

BASTIENNE
Geh! Herz von Flandern!
Such nur bei andern
Zärtlich verliebt Gehör,
Denn dich, denn ich
Lieb ich nicht mehr.
BASTIEN
Wohl, ich will sterben;
Denn zum Verderben
Zeigt mir dein Haß die Spur;
Drum laß ich Dorf und Flur.
BASTIENNE
Falscher! Du fliehest?
BASTIEN
Ja, wie du siehest.
Weil dich ein andrer nimmt,
Ist schon mein Tod bestimmt.
Ich bin mir selbst zur Qual,
Kein Knecht con dem Rival.
BASTIENNE
Bastien! Bastien!
BASTIEN
Wie? du rufst mich?
BASTIENNE
Du irrest dich.
In deinem Blick
Wird nun mein Glück
Nicht mehr gefunden.
BASTIEN
Wo ist die süße Zeit,
Da dich mein Scherz erfreut?
BASTIEN, BASTIENNE
Sie ist anjetzt verschwunden,
Geh! falscher Seele!
Fort! ich erwähle
Für meine zarte Hand
Ein andres Eheband.
Wechsel im Lieben
Tilgt das Betrüben
Und reizet, wie man sieht,
Zur Lust den Appetit.
BASTIEN
Doch wenn du wolltest…
BASTIENNE
Doch wenn du solltest…
BASTIEN
Schatz mich noch nennen…
BASTIENNE
Dies Herz erkennen…
BASTIEN, BASTIENNE
Wär meine Zärtlichleit
Aufs neue dir geweiht.
BASTIEN
Ich bliebe dein allein.
BASTIENNE
Ich würde dein auf ewig sein.
BASTIEN
Gib mir zu meinem Glück
Dein Herz zurück,
Umarme mich,
Nur dich lieb ich.
BASTIENNE
O Lust, o Lust
Für die entflammte Brust!
BASTIEN, BASTIENNE
Komm, nimm aufs neue
Neigung und Treue!
Ich schwör dem Wechsel ab
Und lieb dich bis ins Grab.
Wir sind versöhnet,
Die Liebe krönet
Uns nach dem bangen Streit
Durch treue Zärtlichkeit.

SIEBENTER AUFTRITT

(Collas tritt auf)

No.16. Terzett

COLAS
Kinder! Kinder!
Seht, nach Sturm und Regen
Wird ein schöner Tag gebracht,
Euer Glück soll nichts bewegen;
Dankt dies meiner Zaubermacht.
Auf! Auf! gebt euch die Hand!
Knüpft die Seelen und die Herzen!
Nichts von Schmerzen
Werd euch je bekannt.
BASTIEN, BASTIENNE
Lustig! lustig!
Preist die Zaubereien
Von Colas, dem weisen Mann!
Uns vom Kummer zu befreien,
Hat er Wunder heut' getan.
Auf! auf! stimmt sein Lob an!
Er stift' unsre Hochzeitsfeier.
O, zum Geier, welch trefflicher Mann!
COLAS, BASTIEN, BASTIENNE
Auf! auf! stimmt sein Lob an!
Er stift' unsre Hochzeitsfeier.
O, zum Geier, welch trefflicher Mann!