Last Updated: Jan. 30, 2001
Go to Libretto Homepage

Schwingt freudig euch empor (BWV 36c)

 

1. CHOR Schwingt freudig euch empor und dringt bis an die Sternen,
Ihr Wünsche, bis euch Gott vor seinem Throne sieht;
Doch haltet ein, ein Herz darf sich nicht weit entfernen,
Das Dankbarkeit und Pflicht zu seinem Lehrer zieht.

2. REZITATIV
Tenor
Ein Herz, in zärtlichem Empfinden,
So ihm viel tausend Lust erweckt,
Kann sich fast nicht in sein Vergnügen finden,
Da ihm die Hoffnung immer mehr entdeckt,
Es steiget wie ein helles Licht
Der Andacht Glut in Gottes Heiligtum,
Wiewohl, der teuren Lehrer Ruhm
Ist sein Polar, dahin, als ein Magnet,
Sein Wünschen, sein Verlangen geht.

3. ARIE
Tenor
Die Liebe führt mit sanften Schritten
Ein Herz, das seinen Lehrer liebt.
Wo andre auszuschweifen pflegen,
Wird dies behutsam sich bewegen,
Weil ihm die Ehrfurcht Grenzen gibt.
4. REZITATIV
Baß
Du bist es ja, o hochverdienter Mann,
Der in unausgesetzten Lehren
Mit höchsten Ehren
Den Silberschmuck des Alters tragen kann.
Dank, Ehrerbietung, Ruhm
Kömmt alles hier zusammen,
Und weil du unsre Brust
Als Licht und Führer leiten mußt,
Wirst du dies freudige Bezeigen nicht verdammen.

5. ARIE
Baß
Der Tag, der dich vordem gebar,
Stellt sich vor uns so heilsam dar
Als jener, da der Schöpfer spricht,
Es werde Licht.

6. REZITATIV
Sopran
Nur dieses Einzge sorgen wir,
Dies Opfer sei zu unvollkommen;
Doch wird es nur von dir,
O teurer Lehrer, gütig angenommen,
So steigt der sonst so schlechte Wert
So hoch, als unser treuer Sinn begehrt.

7. ARIE
Sopran
Auch mit gedämpften , schwachen Stimmen
Verkündigt man der Lehrer Preis.
Es schallet kräftig in der Brust,
Ob man gleich die empfundne Lust
Nicht völlig auszudrücken weiß.
8. REZITATIV
Tenor
Bei solchen freudenvollen Stunden
Wird unsers Wunsches Ziel gefunden,
Der sonst auf nichts als auf dein Leben geht.

9. CHOR
und
REZITATIV
Sopran
Tenor
Baß
Wie die Jahre sich verneuen,
So verneue sich dein Ruhm.

Jedoch, was wünschen wir,
Da dieses von sich selbst geschieht,
Und da man deinen Preis,
Den unser Helikon am besten weiß,
Auch außer dessen Grenzen sieht.

Dein Verdienst recht auszulegen,
Fordert mehr, als wir vermögen.

Drum schweigen wir
Und zeigen dadurch dir,
Daß unser Dank zwar mit dem Munde nicht,
Doch desto mehr mit unsern Herzen spricht.

Deines Lebens Heiligtum
Kann vollkommen uns erfreuen.

So öffnet sich der Mund zum Danken;
Denn jedes Glied nimmt an der Freude teil,
Das Auge dringt aus den gewohnten Schranken
Und sieht dein künftig Glück und Heil.

Wie die Jahre sich verneuen,
So verneue sich dein Ruhm.


Initially input Pothárn Imre (potimi@matavnet.hu).