Last Updated: Jan. 30, 2001
Go to Libretto Homepage

Angenehmes Wiederau, freue dich in deinen Auen (BWV 30a)

 

1. CHOR
Angenehmes Wiederau,
Freue dich in deinen Auen.
Das Gedeihen legt itzund
Einen neuen, festen Grund,
Wie ein Eden dich zu bauen.
2. REZITATIV
Sopran
Alt
Tenor
Baß
Schicksal
So ziehen wir
In diesem Hause hier
Mit Freuden ein,
Nichts soll uns hier von dannen reißen.
Du bleibst zwar, schönes Wiederau,
Der Anmut Sitz, des Segens Au,
Allein,

Zeit, Glück, Elster, Schicksal
Dein Name soll geändert sein,
Du sollst nun Hennicks-Ruhe heißen.

Schicksal
Nimm dieses Haupt, dem du nun untertan,
Frohlockend also an.

3. ARIE
Baß
Schicksal
Willkommen im Heil, willkommen in Freuden,
Wir segnen die Ankunft, wir segnen das Haus.
Sei stets wie unsre Auen munter,
Dir breiten sich die Herzen unter,
Die Allmacht aber Flügel aus.
4. REZITATIV
Alt
Glück
Da heute dir, gepriesner Hennicke,
Dein Wiederau sich verplicht´,
So schwör auch ich,
Dir unveränderlich
Getreu und hold zu sein,
Ich wanke nicht, ich weiche nicht,
An deine Seite mich zu binden,
Du sollst mich allenthalben finden.

5. ARIE
Alt
Glück
Was die Seele kann ergötzen,
Was vergnügt und hoch zu schätzen,
Soll dir Lehn und erblich sein.
Meine Fülle soll nichts sparen
Und dir reichlich offenbaren,
Daß mein ganzer Vorrat dein.
6. REZITATIV
Baß
Schicksal
Und wie ich jederzeit bedacht,
Mit aller Sorg und Macht,
Weil du es wert bist, dich zu schützen
Und wider alles dich zu unterstützen,
So hör ich auch nicht ferner auf,
Vor dich zu wachen
Und deines Ruhmes Ehrenlauf
Erweiterter und blühender zu machen.

7. ARIE
Baß
Schicksal
Ich will dich halten
Und mit dir walten,
Wie man ein Auge zärtlich hält.
Ich habe dein Erhöhen,
Dein Heil und Wohlergehen
Auf Marmorsäulen aufgestellt.
8. REZITATIV
Sopran
Zeit
Und ob wohl sonst der Unbestand
Mit mir verschwistert und verwandt,
So sei hiermit doch zugesagt,
So oft die Morgenröte tagt,
So lang ein Tag den andern folgen läßt,
So lange will ich steif und fest,
Mein Hennicke, dein Wohl
Auf meine Flügel ferner bauen.
Dies soll die Ewigkeit zuletzt,
Wenn sie mir selbst die Schranken setzt,
Nach mir noch übrig schauen.

9. ARIE
Sopran
Zeit
Eilt, ihr Stunden, wie ihr wollt,
Rottet aus und stoßt zurücke.
Aber merket dies allein,
Daß ihr diesen Schmuck und Schein,
Daß ihr Hennicks Ruhm und Glücke
Allezeit verschonen sollt.
10. REZITATIV
Tenor
Elster
So recht, ihr seid mir werte Gäste,
Ich räum euch Au und Ufer ein,
Hier bauet eure Hütten
Und eure Wohnung feste,
Hier wollt, hier sollet ihr beständig sein,
Vergesset keinen Fleiß,
All eure Gaben haufenweis
Auf diese Fluren auszuschütten.

11. ARIE
Tenor
Elster
So wie ich die Tropfen zolle,
Daß mein Wiedrau grünen solle,
So fügt auch euern Segen bei,
Pfleget sorgsam Frucht und Samen,
Zeiget, daß euch Hennicks Namen
Ein ganz besonders Kleinod sei.

12. REZITATIV
Sopran
Alt
Tenor
Baß
Zeit
Drum, angenehmes Wiederau,
Soll dich kein Blitz, kein Feuerstrahl,
Kein ungesunder Tau,
Kein Mißwachs, kein Verderben schrecken.

Schicksal
Dein Haupt, den teuren Hennicke,
Will ich mit Ruhm und Wonne decken.

Glück
Dem wertesten Gemahl
Will ich kein Heil und keinen Wunsch versagen.

Zeit, Glück, Elster, Schicksal
Und beider Lust,
Den einigen und liebsten Stamm August,
Will ich auf meinem Schoße tragen.

13. CHOR
Angenehmes Wiederau,
Prange nun in deinen Auen.
Deines Wachstums Herrlichkeit,
Deiner Selbstzufriedenheit
Soll die Zeit kein Ende schauen.


Initially input Pothárn Imre (potimi@matavnet.hu).