1. | CHOR |
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2. |
REZITATIV Tenor |
Fleiß Wen treibt ein edler Trieb zu dem, was Ehre heißt, Und wessen lobbegierger Geist Sehnt sich, mit dem zu prangen, Was man durch Kunst, Verstand und Tugend kann erlangen, Der trete meine Bahn Beherzt mit stets verneuten Kräften an. Was itzt die junge Hand, der muntre Fuß erwirbt, Macht, daß das alte Haupt in keiner Schmach und banger Not verdirbt. Der Jugend angewandte Säfte Erhalten denn des Alters matte Kräfte, Und die in ihrer besten Zeit, Wie es den Faulen scheint, In nichts als lauter Müh und steter Arbeit schweben, Die können nach erlangtem Ziel, an Ehren satt, In stolzer Ruhe leben; Denn sie erfahren in der Tat, Daß der die Ruhe recht genießet, Dem sie ein saurer Schweiß versüßet.
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3. |
ARIE Tenor |
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4. |
REZITATIV Sopran Baß |
Ehre Dem nur allein Soll meine Wohnung offen sein, Der sich zu deinen Söhnen zählet Und statt der Rosenbahn, die ihm die Wollust zeigt, Sich deinen Dornenweg erwählet. Mein Lorbeer soll hinfort nur solche Scheitel zieren, In denen sich ein immer regend Blut, Ein unerschrocknes Herz und unverdroßner Mut Zu aller Arbeit läßt verspüren.
Glück
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5. |
ARIE Sopran Baß |
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6. |
REZITATIV Alt |
Dankbarkeit Es ist kein leeres Wort, kein ohne Grund erregtes Hoffen, Was euch der Fleiß als euren Lohn gezeigt, Ob gleich der harte Sinn der Unvergnügten schweigt, Wenn sie nach ihrem Tun ein gleiches Glück betroffen. Ja, Zeiget nur in der Asträa Durch den Fleiß geöffneten und aufgeschloßnen Tempel, An einem so beliebt als teuren Lehrer, Ihr, ihm so sehr getreu als wie verplichten Hörer, Der Welt zu Folge ein Exempel, An dem der Neid, Der Ehre, Glück und Fleiß vereinten Schluß Verwundern muß. Es müsse diese Zeit Nicht so vorüber gehn, Laßt durch die Glut der angezündten Kerzen Die Flammen eurer ihm ergebnen Herzen Den Gönnern so als wie den Neidern sehn.
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7. |
ARIE Alt |
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8. |
REZITATIV Sopran Alt Tenor Baß |
Fleiß Ihr Schläfrigen, herbei! Erblickt an meinem mir beliebten Kortten, Wie daß in meinen Worten Kein eitler Wahn verborgen sei. Sein annoch zarter Fuß fing kaum zu gehen an, Sogleich betrat er meine Bahn, Und, da er nun so zeitig angefangen, Was Wunder, daß er kann sein Ziel so früh erlangen. Wie sehr er mich geliebt, Wie eifrig er in meinem Dienst gewesen, Läßt die gelehrte Schrift auch andern Ländern lesen. Allein, was such ich ihn zu loben? Ist der nicht schon genung erhoben, Den der großmächtigste Monarch, der als August Gelehrte kennet, Zu seinem Lehrer nennet.
Ehre
Glück
Dankbarkeit
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9. | CHOR |
Kortte lebe, Kortte blühe!
Ehre
Glück
Fleiß
Dankbarkeit
Alle
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