1. |
REZITATIV Sopran |
Ich bin in mir vergnügt, ein andrer mache Grillen, Er wird doch nicht damit den Sack noch Magen füllen. Bin ich nicht reich und groß, nur klein von Herrlichkeit, Macht doch zufrieden sein in mir erwünschte Zeit. Ich rühme nichts von mir, ein Narr rührt seine Schellen, Ich bleibe still vor mich, verzagte Hunde bellen. Ich warte meines Tuns und laß auf Rosen gehn, Die müßig und darbei in großem Glücke stehn. Was meine Wollust ist, ist meine Lust zu zwingen, Ich fürchte keine Not, frag nichts nach eitlen Dingen. Der gehet nach dem Fall in Eden wieder ein Und kann in allem Glück auch irdisch selig sein.
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2. |
ARIE Sopran |
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3. |
REZITATIV Sopran |
Ihr Seelen, die ihr außer euch Stets in der Irre lauft Und vor ein Gut, das schattenreich, Den Reichtum des Gemüts verkauft, Die der Begierden Macht gefangen hält, Durchsuchet nur die ganze Welt, Ihr suchet, was ihr nicht könnt kriegen, Und kriegt ihr's, kann's euch nicht vergnügen, Vergnügt es, wird es euch betrügen Und muß zuletzt wie Staub zerfliegen. Wer seinen Schatz bei andern hat, Ist einem Kaufmann gleich, Aus andrer Glücke reich. Bei dem hat Reichtum wenig statt, Der, wenn er nicht oft Bankerott erlebt; Doch solchen zu erleben In steten Sorgen schwebt. Geld, Wollust, Ehr sind nicht sehr In dem Besitztum zu betrachten, Als tugendhaft sie zu verachten, Ist unvergleichlich mehr.
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4. |
ARIE Sopran |
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5. |
REZITATIV Sopran |
Schwer ist es zwar, viel Eitles zu besitzen Und nicht aus Liebe drauf, die strafbar, zu erhitzen; Doch schwerer ist es noch, Daß nicht Verdruß und Sorgen Zentnern gleicht, Eh ein Vergnügen, welches leicht Ist zu erlangen, Und hört es auf, So wie der Welt und ihrer Schönheit Lauf, So folgen Zentner Grillen drauf. In sich gegangen, In sich gesucht, Und sonder des Gewissens Brand Gen Himmel sein Gesicht gewandt, Da ist mein ganz Vergnügen, Der Himmel wird es fügen. Die Muscheln öffnen sich, wenn Strahlen darauf schießen Und zeigen dann in sich der Perlen Frucht, So suche nur dein Herz dem Himmel aufzuschließen, So wirst du durch sein göttlich Licht Ein Kleinod auch empfangen, Das aller Erden Schätze nicht Vermögen zu erlangen.
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6. |
ARIE Sopran |
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7. |
REZITATIV und ARIOSO> Sopran |
Ein edler Mensch ist Perlenmuscheln gleich, In sich am meisten reich.
Der nichts fragt nach hohem Stande
Was hilft's doch, viel Güter suchen
Wer will hoch in Lüfte fliehen,
Nichtes ist, auf Freunde bauen,
Sollte ich in Wollust leben
Alles Zeitliche verdirbet,
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8. |
ARIE Sopran |
Himmlische Vergnügsamkeit, Welches Herz sich dir ergibet, Lebet allzeit unbetrübet Und genießt der güldnen Zeit, Himmlische Vergnügsamkeit.
Göttliche Vergnügsamkeit,
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