1. | CHOR |
O Ewigkeit, du Donnerwort, O Schwert, das durch die Seele bohrt, O Anfang sonder Ende, O Ewigkeit, Zeit ohne Zeit, Ich weiß vor großer Traurigkeit Nicht, wo ich mich hinwende, Mein ganz erschrocken Herz erbebt, Daß mir die Zung am Gaumen klebt.
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2. |
REZITATIV Tenor |
Kein Unglück ist in aller Welt zu finden, Das ewig dauernd sei, Es muß doch endlich mit der Zeit einmal verschwinden. Ach, aber ach, die Pein der Ewigkeit hat nur kein Ziel, Sie treibet fort und fort ihr Marterspiel, Ja, wie selbst Jesus spricht, Aus ihr ist kein Erlösung nicht.
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3. |
ARIE Tenor |
Ewigkeit, du machst mir bange, Ewig, ewig ist zu lange, Ach, hier gilt fürwahr kein Scherz. Flammen, die auf ewig brennen, Ist kein Feuer gleich zu nennen, Es erschrickt und bebt mein Herz, Wenn ich diese Pein bedenke Und den Sinn zur Höllen lenke.
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4. |
REZITATIV Baß |
Gesetzt, es dauerte der Verdammten Qual So viele Jahr, als an der Zahl Auf Erden Gras, am Himmel Sterne wären, Gesetzt, es sei die Pein so weit hinaus gestellt, Als Menschen in der Welt Von Anbeginn gewesen, so wäre doch zuletzt Derselben Ziel und Maß gesetzt, Sie müßte doch einmal aufhören. Nun aber, wenn du die Gefahr, Verdammter, tausend Millionen Jahr Mit allen Teufeln ausgestanden, So ist doch nie der Schluß vorhanden, Die Zeit, so niemand zählen kann Fängt jeden Augenblick Zu deiner Seelen ewgen Ungelück Sich stets von neuem an.
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5. |
ARIE Baß |
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6. |
ARIE Alt |
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7. | CHORAL |
So lang ein Gott im Himmel lebt Und über alle Wolken schwebt, Wird solche Marter währen, Es wird sie plagen Kält und Hitz, Angst, Hunger, Schrecken, Feuer und Blitz Und sie doch nicht verzehren, Denn wird sich enden diese Pein, Wenn Gott nicht mehr wird ewig sein.
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8. |
ARIE Baß |
Wacht auf, wacht auf, verlornen Schafe, Ermuntert euch vom Sündenschlafe Und bessert euer Leben bald, Wacht auf, eh die Posaune schallt, Die euch mit Schrecken aus der Gruft Zum Richter aller Welt vor das Gerichte ruft.
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9. |
REZITATIV Alt |
Verlaß, o Mensch, die Wollust dieser Welt, Pracht, Hoffart, Reichtum, Ehr und Geld, Bedenke doch In dieser Zeit annoch, Da dir der Baum des Lebens grünet, Was dir zu deinem Friede dienet. Vieleicht ist dies der letzte Tag, Kein Mensch weiß, wenn er sterben mag, Wie leicht, wie bald Ist mancher tot und kalt. Man kann noch diese Nacht Den Sarg vor deine Türe bringen; Drum sei vor allen Dingen Auf deiner Seelen Heil bedacht.
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10. |
ARIE Alt Tenor |
O Menschenkind, Hör auf geschwind, Die Sünd und Welt zu lieben, Daß nicht die Pein, Wo Heulen und Zähnklappen sein, Dich ewig mag betrüben, Ach, spiegle dich am reichen Mann, Der in der Qual Auch nicht einmal Ein Tröpflein Wasser haben kann.
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11. | CHORAL |
O Ewigkeit, du Donnerwort, O Schwert, das durch die Seele bohrt, O Anfang sonder Ende, O Ewigkeit, Zeit ohne Zeit, Ich weiß vor großer Traurigkeit Nicht, wo ich mich hinwende, Nimm du mich, wenn es dir gefällt, Herr Jesu, in dein Freudenzelt.
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