1. |
ARIE Tenor |
Ihr, die ihr euch von Christo nennet, Wo bleibet die Barmherzigkeit, Daran man Christi Glieder kennet, Sie ist von euch, ach, allzu weit, Die Herzen sollten liebreich sein, So sind sie härter als ein Stein.
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2. |
REZITATIV Baß |
Wir hören zwar, was selbst die Liebe spricht, Die mit Barmherzigkeit den Nächsten hier umfangen, Die sollen vor Gericht Barmherzigkeit erlangen, Jedoch wir achten solches nicht, Wir hören noch des Nächsten Seufzer an, Er klopft an unser Herz; doch wirdīs nicht aufgetan, Wir sehen zwar sein Händeringen, Sein Auge, das von Tränen fleußt; Doch läßt das Herz sich nicht zur Liebe zwingen. Der Priester und Levit, Der hier zur Seite tritt, Sind ja ein Bild liebloser Christen, Sie tun, als wenn sie nichts von fremdem Elend wüßten, Sie gießen weder Öl noch Wein Ins Nächsten Wunden ein.
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3. |
ARIE Alt |
Nur durch Lieb und durch Erbarmen Werden wir Gott selber gleich, Samariter gleiche Herzen Lassen fremden Schmerz sich schmerzen Und sind an Erbarmung reich.
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4. |
REZITATIV Tenor |
Ach, schmelze doch durch deinen Liebesstrahl Des kalten Herzens Stahl, Daß ich die wahre Christenliebe, Mein Heiland, täglich übe, Daß meines Nächsten Wehe, Er sei auch, wer er ist, Freund oder Feind, Heid oder Christ, Mir als mein eignes Leid zu Herzen allzeit gehe. Mein Herz sei liebreich, sanft und mild, So wird in mir verklärt dein Ebenbild.
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5. |
ARIE Sopran Baß |
Händen, die sich nicht verschließen, Wird der Himmel aufgetan, Augen, die mitleidend fließen, Sieht der Heiland gnädig an, Herzen, die nach Liebe streben, Will Gott selbst sein Herze geben.
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6. | CHORAL |
Ertöt uns durch dein Güte, Erweck uns durch dein Gnad, Den alten Menschen kränke, Daß der neu leben mag, Wohl hier auf dieser Erden Den Sinn und all Begehrden Und Gedanken habīn zu dir.
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