1. |
REZITATIV Sopran |
Mein Gott, wie lang, ach lange, Des Jammers ist zu viel, Ich sehe gar kein Ziel Der Schmerzen und der Sorgen, Dein süßer Gnadenblick Hat unter Nacht und Wolken sich verborgen, Die Liebeshand zieht sich, ach, ganz zurück, Um Trost ist mir sehr bange, Ich finde, was mich Armen täglich kränket, Das Tränenmaß wird stets voll eingeschenket, Der Freudenwein gebricht, Mir sinkt fast alle Zuversicht.
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2. |
ARIE Alt Tenor |
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3. |
REZITATIV Baß |
So sei, o Seele, sei zufrieden, Wenn es vor deinen Augen scheint, Als ob dein liebster Freund Sich ganz von dir geschieden, Wenn er dich kurze Zeit verläßt, Herz, glaube fest, Es wird ein kleines sein, Da er für bittre Zähren Den Trost- und Freudenwein Und Honigseim für Wermut will gewähren. Ach, denke nicht, Daß er von Herzen dich betrübe, Er prüfet nur durch Leiden deine Liebe, Er machet, daß dein Herz bei trüben Stunden weine, Damit sein Gnadenlicht Dir desto lieblicher erscheine. Er hat, was dich ergötzt, Zuletzt Zu deinem Trost dir vorbehalten; Drum laß ihn nur, o Herz, in allem walten.
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4. |
ARIE Sopran |
Wirf, mein Herze, wirf dich noch In des Höchsten Liebesarme, Daß er deiner sich erbarme, Lege deiner Sorgen Joch, Und was dich bisher beladen, Auf die Achseln seiner Gnaden.
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5. | CHORAL |
Ob sich's anließ, als wollt er nicht, Laß dich es nicht erschrecken; Denn wo er ist am besten mit, Da will er's nicht entdecken, Sein Wort laß dir gewisser sein, Und ob dein Herz spräch lauter Nein, So laß doch dir nicht grauen.
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