1. | CHOR |
Herr, deine Augen sehen nach dem Glauben, du schlägest sie, aber sie fühlenīs nicht, du plagest sie, aber sie bessern sich nicht, sie haben ein härter Angesicht denn ein Fels und wollen sich nicht bekehren.
|
2. |
REZITATIV Baß |
Wo ist das Ebenbild, das Gott uns eingepräget, Wenn der verkehrte Will sich ihm zuwider leget, Wo ist die Kraft von seinem Wort, Wenn alle Besserung weicht aus dem Herzen fort? Der Höchste suchet uns durch Sanftmut zwar zu zähmen, Ob der verirrte Geist sich wollte noch bequemen; Doch fährt er fort in dem verstockten Sinn, So gibt er ihn ins Herzens Dünkel hin.
|
3. |
ARIE Alt |
|
4. |
ARIOSO Baß |
Verachtest du den Reichtum seiner Gnade, Geduld und Langmütigkeit, weißest du nicht, daß dich Gottes Güte zur Buße locket? Du aber nach deinem verstockten und unbußfertigen Herzen häufest dir selbst den Zorn auf den
Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichts Gottes.
|
5. |
ARIE Tenor |
Erschrecke doch, Du allzu sichre Seele, Denk, was dich würdig zähle Der Sünden Joch! Die Gotteslangmut geht auf einem Fuß von Blei, Damit der Zorn hernach dir desto schwerer sei.
|
6. |
REZITATIV Alt |
Bei Warten ist Gefahr, Willt du die Zeit verlieren, Der Gott, der ehmals gnädig war, Kann leichtlich dich vor seinen Richtstuhl führen. Wo bleibt so dann die Buß, es ist ein Augenblick, Der Zeit und Ewigkeit, der Leib und Seele scheidet, Verblendīter Sinn, ach, kehre doch zurück, Daß dich dieselbe Stund nicht finde unbereitet.
|
7. | CHORAL |
Heut lebst du, heut bekehre dich, Eh morgen kömmt, kannīs ändern sich, Wer heut ist frisch, gesund und rot, Ist morgen krank, ja wohl gar tot, So du nun stirbest ohne Buß, Dein Leib und Seel dort brennen muß.
Hilf, o Herr Jesu, hilf du mir,
|