Feengarten
Chor der Feen, unter ihnen Farzana und Zemina
Ballett
Chor Schwinget euch auf, schwinget euch nieder, glücklicher Feen zarte Gestalten! Denn unvergänglicher Schöne nie verblühender Hauch durchweht die herrlichen Welten, atmet froh dieser Kreis. Farzana und Zemina treten hervor Farzana Warum, Zemina, seh ich dich so traurig? Zemina Soll ich, wie du, mich dieser Feste freun, da ihre Zier für immer bald verschwunden? Farzana Schon für verloren hältst du unsre Ada, weil sie, um den verweg'nen Sterblichen, dem sie in toller Liebe zugetan, für immer zu besitzen, freiwillig der Unsterblichkeit entsagt? Zemina Du weisst, dass sie noch sterblich werden kann, da sie entsprossen zwar von einer Fee, ein Sterblicher jedoch ihr Vater ist. Farzana Doch weisst du auch, was ihr und ihrem Gatten vom Feenkönig auferlegt? Glaub mir, nicht kann's der Sterbliche erfüllen, Und Groma selbst, der Zauberer, sein Freund soll weichen unsrer Macht, und dann kehrt Ada ewig uns zurück! Zemina Lass uns vereint dann streben, sie zu retten! Zemina und Farzana Ihr Feen all! Ihr Geister all! Vernehmt, was wir verlangen! Die Feen und Geister versammeln sich um beide Reicht Hilfe uns zu unsrem Werk! Den Sterblichen zu trennen von der geliebten Fee! Chor Wir geben Hilf und Beistand euch! Unsterblich soll sie bleiben! Farzana und Zemina Reicht Hilfe uns zu unsrem Werk, den Sterblichen zu trennen von der geliebten Fee! Chor Wir helfen euch bei eurem Werk, den Sterblichen zu trennen von der geliebten Fee! Alle ab VERWANDLUNG: Wilde Einöde mit Felsen Gernot kommt von der einen, Morald und Gunther von der anderen Seite Gernot Was seh ich? Morald, ihr, und Gunther, du? Morald Wie, Gernot? Gunther O komm in meine Arme! Gernot Was Teufel, sagt, wie kommt ihr doch hierher? Gunther Erzähle du, wie dir's ergangen ist. Morald Ja, Gernot, melde eilig mir, wo ist dein Herr, wo Arindal? Von unsrer Heimat komm ich her, wo alles traurig ich gelassen. Der greise König starb dahin aus Gram um den verschwund'nen Sohn. Der wilde Murold, unser Feind, verwüstet fürchterlich das reich, begehrt die Schwester Arindals, die heissgeliebte teure Lora! Das einz'ge Mittel ist geblieben: Ihn, der jetzt König ist, zu suchen, und dazu bot Groma uns die Hand, er, der seit alten Zeiten her Beschützer ist des Königstamms; er lehrt uns, Arindal zu finden.- Doch sage du, was ist geschehn? Gunther Erzähle, Freund, erzähle uns! Gernot Nun denn, so hört mir beide zu! Ihr wisst, schon ist's acht Jahre her, dass ich mit Arindal verschwand. Zum Jagen zogen wir hinaus, und schon begann die Nacht zu dämmern, als eine Hirschin sich uns zeigte, so schön, als nimmer man gesehn. Der jagte Arindal nun nach mit unermüdlichem Bestreben, und als er nimmer sie erreichte, gelangten wir an einen Fluss, in dem die Hirschin uns entschwand. Verzweiflungsvoll stand Arindal, bis eine Stimme wir vernahmen, die mit entzückend holdem Klang den König mächtig nach sich zog. Da sprang er plötzlich in die Fluten, und ich, als treuer Diener, nach. Gunther Unglaublich! Morald Fahrt fort, mein Freund! Gernot Vor Schrecken wär ich fast gestorben; doch als ich endlich mich gefasst, war ich in einem schönen Schloss, und Arindal lag hingegossen zu eines schönen Weibes Füssen. Sie sprach zu ihm hinabgewandt: "Ich liebe dich, wie du mich liebst, doch eh ich ganz dein Eigen bin, hast du noch viel zu überstehn. Vor allem magst acht Jahre lang du nimmer fragen, wer ich sei!"- Trotz meinem grössten Widerstreben ging Arindal das Bündnis ein!- Wer sie getraut, ich weiss es nicht, doch schon zwei Kinder zeugten sie. Acht Jahre flossen so dahin, und ob ich schon nach Haus mich sehnte, lebt ich in Freud und Herrlichkeit, bis gestern der verliebte Prinz, von heftiger Begier getrieben, in seine Gattin drang, zu sagen wer und woher sie sei. Da hörten plötzlich Donner wir erschallen: verschwunden war sie, und mit ihr das Schloss und ihre Dienerinnen. In diese öde Felsengegend sind wir versetzt, und Arindal sucht in Verzweiflung seine Gattin. Gunther O Wunder über alle Wunder! Gernot Doch, saget endlich denn auch mir: lebt meine liebe Drolla noch? Gunther Sie lebt und weinet oft um dich! Morald Und dass du bald sie wiedersiehst, muss Arindal mit dir uns folgen! Gernot O seht, dort naht er schon! Wie ein Besess'ner sieht er aus! Morald So eilen wir von hier hinweg, und du, verschweig ihm unsre Gegenwart! indem er mit Gernot und Gunther abgeht... Denn wisse: Groma lehrte uns wie wir von hier hinweg - die letzten Worte hinter der Bühne... Arindal kommt Arindal Wo find ich dich, wo wird mir Trost? Entflohn bist du, und all mein Glück mit dir! In jede Gegend, in jeden Raum hab ich mein spähend Auge gerichtet; in jedes Tal, in jede Höhe drang meiner glüh'nden Sehnsucht Seufzer! Weh mir, vergebens all' Bemühen! Die Wildnis tönt von ihrem Namen, das Echo spottet meiner Qual, nur " Ada! Ada! " ruft es aus! Und keine Antwort nennet " Arindal "! Dein auge leuchtet mir nicht mehr! Dein Busen, ach, erwärmt mich nicht! Kein Kuss stillt meiner Lippen Durst! Dein Arm umfängt mich nimmermehr, nur Todeskälte haucht mich an! Weh mir! War alles denn ein Traum? Wo bist du, ach, wo bist du, wo weilst du fern von mir? Wohin send ich den Blick, der dich erreichen soll? Bei dir ist meine Sonne, bei dir allein ist Leben, doch fern von dir ist Tod und grausenvolle Nacht. Ach! Lass mich das Leben finden, lös mich von Todesangst! Wo bist du, ach, wo weilst du, wo weilst du fern von mir? O ende meine Qual, und nimm mich auf zu dir! Gernot kommt und betrachtet Arindal Gernot Da steht Ihr nun, so recht bejammernswert! Was wird wohl all das Klagen euch noch helfen? Verlasst den Ort, und folgt zur Heimat mir! Arindal Ich sollte meine Gattin lassen? Schweig! Gernot Ihr Eure Gattin? Liess sie Euch nicht sitzen? Sie war so lang für Euch, als ihr's beliebte; jetzt, da sie Eurer satt, läuft sie davon! Arindal Welch albernes Geschwätz! Gernot Mit einem Wort, die, die Ihr Gattin nennt, ist eine Hexe, so eine alte böse Zauberin! Arindal Sei still! Gernot Deshalb verliesst Ihr Reich und Land, weil Ihr in eine Hirschkuh Euch verliebt? Arindal Du Lästermaul! Gernot Ja, wie Ihr sie nachher gesehn, das war nur Lug und Trug! Arindal O diese Schönheit also zu verhöhnen! Gernot O welche Schönheit! Nächstens seh ich Euch wohl selbst mit einem stattlichen Geweih! Arindal Du reizest meinen Zorn! Gernot Auf einen Hirsch darf ich nun nicht mehr jagen, denn wer steht dafür, dass so 'nen König ich erlege? Arindal Halt ein, du frecher Bursch! Zu meiner Qual kann deiner Scherze Rohheit nimmer passen! Gernot Habt von der Dilnovaz Ihr schon gehört? Arindal Was soll dies hier? Gernot Hört zu, ich will's erzählen! Arindal sinkt erschöpft auf einem Felsenblock ROMANZE War einst'ne böse Hexe wohl, Frau Dilnovaz genannt, die war so hässlich und so alt, als es nur je bekannt! Doch trug sie einen Ring am Finger, der machte jung und schön, als hätte man in seinem leben nicht Schöneres gesehn. Sie kam zu einem König so, betört ihn allzumal; er machte sie zur Königin, er nahm sie zum Gemahl! Er war so blind in sie vernarret, dass er nicht hört' und sah, und dass er nimmermehr gewahrte, was um ihn her geschah. Einst traf er sie in fremdem Arm in arger Liebesglut; da zog er seinen Degen schnell und hieb nach ihr voll Wut! Doch traf er nur den kleinen Finger, an dem sie trug den Ring; da sah er bald in der Geliebten ein altes hässlich Ding. Gunther kommt in der Gestalt eines alten, ehrwürdigen Priesters, indem er seine Maske durch gravitätischen Gang und Gesang begleitet. Gunther Arindal! Arindal O welch ehrwürdige Gestalt! Sag an, wer bist du, was begehrst du? Gunther O welcher Schelmenstreich! Wer mag den Schalk erkennen? Den heiligen Priester nennt man mich und Liebe treibt mich her zu dir! Arindal Ich staune! Rede, heilger Greis! Gernot Ich möcht ihn selbst für heilig halten! Gunther O König, du bist übel dran, von einem bösen Weib umstrickt! Ich kam hieher, dich zu ermahnen, aus ihren Banden dich zu retten: (mit großen Pathos) Wer sich für immer ihr ergibt, fällt ab von Gott und seinem Reich! Arindal Entsetzlich! Was muss ich vernehmen! Gernot Was macht der Kerl für schöne Worte! Gunther Du siehst die wilden Tiere wohl, die sich in diesen Klüften bergen! Sie waren Menschen einst, doch jetzt sind sie von diesem Weib verdammt. Folgst du mir nicht sogleich von hier, droht gleiches Schicksal dir! Gernot Ihr wisst, ihr wisst! Das Hirschgeweih! Arindal O Himmel, wär es möglich, ich sei von ihr getäuscht? Gernot Haha! Das ist zum Lachen, solch närrischer Betrug! Gunther Wirst du sogleich mir folgen, sollst du gerettet sein! Wenn du noch länger zögerst, so musst du untergehn. Arindal So soll ich ihr entfliehn, die ich so heiss geliebt. Indem Arindal von Gunther fortgezogen wird, wird dieser unter Donner und Blitz plötzlich wieder in seine eigene Gestalt verwandelt. Was seh ich! Gunther du? Gernot Was Teufel! Gunther O weh! Was ist mir geschehn? Gernot Nun ist der ganze Spass vorbei! Arindal Welch unerhörte Freveltat, so jämmerlich mich zu betrügen! O dank, geliebte Ada, noch liebst du sicher mich! Den Trug seh ich vernichtet, durch deiner Liebe Macht! Gernot Nun ist schon halb verloren die gutgemeinte List! Er bleibt bei seinem Sinne und folgt uns sicher nicht. Die Dämmerung ist eingebrochen: Morald tritt auf, in der Gestalt von Arindals verstorbenem Vater. Morald Arindal! Arindal Gott, was erblick ich! Dort mein Vater! Welch neue Täuschung findet statt? Gunther und Gernot Wie täuschen ist das wesen, die Gestalt! Arindal Sag an, bist du mein Vater nicht? Morald Dein Vater bin ich nimmermehr, ich bin nur deines Vaters Geist! Ich starb dahin aus Gram um dich, da ich dich für verloren hielt! Arindal Hier waltet keine Täuschung mehr! O Gott, mein Vater ist dahin! Gunther und Gernot Mich fasst fürwahr ein Grausen an, so ähnlich sieht er seinem Vater! Morald Als Geist komm ich, dich zu ermahnen, dieweil dein Reich in arger Not! Der wilde König Murold fiel nach meinem Tod in unser Reich; verwüstet ist es rings umher, nur eine Stadt ist noch geblieben; sie wird von deiner Schwester jetzt mit ihrer letzten Kraft beschützt, derweil du in verliebtem Wahn dem trägen Müssiggange fröhnst! Arindal O, welch entsetzliches Geschick! Dein Vorwurf, Vater, trifft mich schwer! Gunther und Gernot Wie's ihn ergreisst! Nur zu! Nur zu! Morald Darum verlasse diesen Ort und folge mir nach deinem Reich! Dein Arm gebricht dem Vaterland und deine Schwester ruft zu dir! Arindal O Himmel, wär es möglich? Mich trifft so schwer Geschick! Morald Wirst du sogleich mir folgen, so rettest du dein Reich! Wenn du noch länger zögerst, muss alles untergehn! Arindal So muss ich sie verlassen, mich ruft die harte Pflicht! Gunther und Gernot Dies wird ihn wohl erweichen, er folgt nun sicher uns. Als Arindal im Begriff ist, Morald zu folgen, wird dieser unter Donner und Blitz plötzlich wieder in seine eigene Gestalt verwandelt. Arindal Wie? Morald? Wiederum Betrug? Gunther und Gernot O weh! Auch ihm ist es missglückt! Nun ist der ganze Spass vorbei! Arindal O, Morald, teurer Freund, auch du verspottest mich durch solchen Trug? Morald O Herr verzeih! Die beste List ist jetzt durch fremde Macht vereitelt. Erzürne nicht, und lass als Freund zum teuren Freunde jetzt mich sprechen! Arindal So ist es wahr, mein Vater starb? Morald Aus bittrem Kummer über dich. Arindal O hartes Schicksal! Wehe mir! Morald Was ich in jener Truggestalt von deiner Heimat dir gemeldet, sei jetzt von deinem Freunde dir als schlimme Wahrheit wiederholt! In Trümmern liegt das schöne Reich! Arindal Genug, halt ein! Ich folge euch! Ach, was allein zurück mich hielt, ist mir für ewig ja entschwunden! Geht denn beiseit und pflegt der Ruh, ich folge morgen euch von hinnen! Morald und Gernot O welches Glück, er willigt ein! Arindal Hinweg von hier ruft mich die Pflicht! Morald und Gernot Sein starrer Sinn hat sich erweicht! Arindal Ich zögre länger nicht! Ich zögre länger nun nimmermehr! O, wer ermisset meinen Schmerz, ich soll die Gattin nicht mehr sehn! Gunther Nach meiner Heimat ziehe ich, zu unsren hübschen Mädchen hin. Morald Nach meiner Heimat ziehe ich, zur heissgeliebten Lora hin! Gernot Nach meiner Heimat ziehe ich, zu meiner treuen Drolla hin! Morald und Gernot O welches Glück, er willigt ein, sein starrer Sinn hat sich erweicht! Die Nacht ist eingebrochen. Arindal bleibt allein zurück. Arindal (allein) So soll für immer ich nun von dir scheiden, und du, geliebte Gattin, zeigst dich nicht? Nicht einen Kuss, nicht eine einz'ge Träne hast du für deinen scheidenden Geliebten! O Grausame, leb wohl, leb ewig wohl, zum Kampfe zieh ich für mein Vaterland, und meine Hoffnung ist allein der Tod! Indem er sich zum Abgehen wendet, fühlt er sich plötzlich ermattet und sinkt allmählich auf einen Stein nieder. Doch was bemächtigt meiner Glieder sich? Ich will hinweg, doch weigert sich mein Fuss!- Mein Auge sinkt! - Ist dies der nah'nde Schlummer? Ich fühl's! Leb wohl, mein Lieb, dein Gatte scheidet so! Ade! Er entschlummert. Die Szene verwandelt sich in einen reizenden Feengarten, im Hintergrunde ein glänzender Palast. Ada tritt während des Ritornells aus dem Palaste im reichsten Feenschmuck. Ada Wie muss ich doch beklagen, was sonst so hehr, so schön - zu traurig hartem Lose wird mir Unsterblichkeit! Weil ihn allein ich liebe, gäb ich so gern sie hin! Doch ganz ihm zu gewinnen, wie ist's so hart, so schwer! Mir bleibt nun nichts als klagen und weinen um mein Los! Ihn werde ich verlieren, um ewig tot zu sein! Arindal erwacht allmählich. Arindal Wo bin ich? Ach, in welche sel'ge Räume hat mich ein schöner Traum wohl hingeführt! Und dort, ha, träum ich nicht, ist meine Gattin? Ada Erkennst du mich? Geliebter, Undankbarer! Du wolltest mich verlassen? Arindal Ada, dich seh ich wieder? Übermass von Wonne! Mir wird das freudige Glück, dich wieder ganz zu besitzen, all schweres, bitt'res Leid in deinem Arm zu vergessen! Ada O dämpfe deine Glut, gebiete dem Entzücken! Zu neuer, herber Qual bin ich dir jetzt erschienen! Arindal O warum Pein, o warum Qual? Du bist für immer mein, und jede Lust mit dir! Ada Unglücklicher! Nur kurze Zeit, für ewig dann getrennt bin ich von Arindal! Arindal Ich lasse dich nimmermehr und weiche nie von dir! Ada mit Angst Nur noch ein einz'ger Tag, und du verlässest mich! Ada und Arindal Noch halt ich dich in meinen Armen, doch dich entreisst das Schicksal mir. Verderben wird uns beiden drohen, Wenn unsrer Liebe Macht nicht siegt! Gunther, Morald, Gernot und der Chor ihrer Gefährten kommen. Morald Auf, Arindal, komm jetzt mit uns von hinnen! Was seh ich? Gott, wohin sind wir versetzt? Gunther Und dort, das schöne Weib! Gernot Ich kenne alles! Sein Weib, die hübsche Hexe, hat er wieder; nun ist's vorbei, er folgt uns sicher nicht! Chor Fürwahr, welch göttlich schönes Weib! Morald Solch milden Zauber sah ich nie! Chor Sah ich wohl je so hohen Reiz? Morald Ich kann den König wohl begreifen! Arindal Weh mir, schon hab ich es versprochen, nach meiner Heimat mitzugehn! Morald und Gernot Wie blendet ihre Schönheit mich, wie ihrer Wangen holdes Licht! Gernot Ach, das ist alles ja nicht echt, und ihre Wangen sind geschminkt! Arindal Weh mir, schon hab ich es versprochen, nach meiner Heimat mitzugehn! Wie soll ich mein Versprechen halten! Wie kann ich fort, wie soll ich los? Morald und Gernot Den König wag ich kaum zu mahnen, dass er von hier uns folgen soll. Führwahr, welch göttlich schönes Weib! Sah ich wohl je so hohen Reiz? So milden Zauber sah ich nie, ich kann der König wohl begreifen! Ada Weh' mir! Schon naht der Anfang meiner Leiden! Man kommt, des Vaters Tod mir zu verkünden! Ein festlicher Zug von Feen aus Adas Reiche tritt auf, vor ihnen her Farzana und Zemina. Farzana Dein Vater hat das Los der Sterblichen geteilt. Zemina Aus deines Reiches Fernen strömt alles Volk herbei, zu grüssen dich als Königin! Chor Heil unsrer Königin! Heil, schöne Ada, dir! Gegrüsset sei als Herrscherin von deines Volkes Schar! Von fern ertönt der Jubel unsrer frohen Huldigung. Heil unsrer Königin! Heil, schöne Ada, dir! Ada O hätt ich diese Jubels Klänge wohl nimmermehr gehört! Ich fühle nur die neue Fessel an mein unselig Los! Zemina und Farzana Dies fesselt sie mit neuen Banden an die Unsterblichkeit; denn will sie wirklich sterblich werden, verliert sie auch ihr Reich. Gunther Hab ich wohl je etwas gesehen, was diesem Treiben gleicht! Morald Was soll ich wohl von allem halten, ich kann mich fassen kaum. Gernot Das ist nur alles toller Spuk, Betrug und Heuchelei! Arindal Sag, meine Gattin, mir was soll dies Treiben all? Ada Du hörst mich Königin wohl nennen, dies wisse denn, doch frage nicht! Denn das, was Freude dir erscheint, wird mir zu schwerer Pein! Ich muss von dir jetzt wieder fort, du folg den Deine in dein Land! Für jetzt - wenn nicht für immerdar! O, könnt ich alles dir vertrauen! Doch dies verbietet mein Geschick. Arindal So sprich! Wann sehe ich dich wieder? Ada Schon morgen! Bittres Wiedersehn! Arindal Schon morgen, morgen! Welches Glück! Ada Zu deinem Unglück siehst du mich!- Zemina beseite zu Farzana Du weisst, er muss ihr jetzt schwören auf keinen Fall sie zu verfluchen! Farzana beseite Doch da er's nimmer halten kann, so muss der Meineid ihn verderben! Ada Vernimm denn, was ich dir verkünde: was du auch morgen sehen magst, was dich für Schrecken auch bedrohn, was dir für Unheil auch begegne, o Arindal, lass nimmer dich so weit verleiten, mich, deine Gattin, zu verfluchen! Arindal Was höre ich, du spottest mein! Ada Sei standhaft dann und schwöre mir's,- schnell ach, schwöre nicht!- Arindal Ich schwöre dir's!" Zemina und Farzana Habt ihr's gehört? Er hat geschworen! Morald und Gernot Er schwur! Ada wendet mit Entsetzen sich ab Weh mir, er hat geschworen! Morald und Gernot Ein schreckenvoll Geheimnis verbirgt wohl dieser Schwur! Die ihn dazu vermocht, steht jetzt geängstet da! Zemina und Farzana Er hat es ihr geschworen, und kann nicht mehr zurück; der Schwur bringt ihm Verderben und trennt von Ada ihn. Arindal Was ich beschworen habe, sei treulich auch bewährt! So wie ich heiss sie liebe, bleibt heilig auch mein Schwur. Ada O hätt er nie geschworen, den harten Schreckenseid! Er wird ihn nimmer halten und durch ihn untergehn! Chor Dir tönet freudig unser Jubel, als unsre Fürstin sei gegrüsst! Es schall' hinauf in alle Räume der Preisgesang der Königin! Heil, schöne Ada, dir! Heil unsrer Königin! Morald und Gernot Auf, komm mit uns nach deinem Lande, zu deinem Reiche kehre heim, lässt du noch länger hier dich halten, muss Land und Schwester untergehn! Auf, König, folge uns nach deiner Heimat hin! Arindal So lass ich dich aus meinem Armen bis zum beglückten Wiedersehn; ich schwur dir Treu und will sie halten und sollt ich druber untergehn! Leb wohl, du mein Gemahl, ich bleibe ewig treu! Zemina und Farzana So reisse dich aus seinen Armen, das Volk will dich gekrönet sehn! Lass länger nich zurück dich halten, der Huldigung entgegengehn! Auf, komm! Auf, Ada, folge uns zum frohen Feste hin! Ada So lass ich dich aus meinen Armen, wir werden bald uns wiedersehn; o mögest deinen Schwur du halten, sonst musst du mit mir untergehn! Leh wohl, mein Arindal, und bleibe ewig treu! Ada wird in einem Triumphwagen davongezogen.
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