Reconstructed by Erik Smith Komödie mit Musik in einem Akt Music: Wolfgang Amadeus Mozart Date and place of composition: Vienna, February 3rd 1786 Libretto: Johann Gottlieb Stephanie der Jüngere Première: February 7th 1786, Orangerie at Schönbrunn, Vienna First cast: Monsieur Frank, impresario......Johann Gottlieb Stephanie der Jüngere, speaking role Madame Herz, singer.............Aloysia Weber Lange, soprano Monsieur Herz, actor............Joseph Lange, speaking role Mlle Silberklang, singer........Katherina Cavalieri, soprano Monsieur Vogelsang, singer......Johann Valentin Adamberger, tenor Madame Vogelsang, actress.......Anna Maria Adamberger, speaking role Monsieur Buff, actor............Joseph Weidmann, bass Monsieur Eiler, banker..........Johann Franz Hieronymus Brockmann, speaking role Madame Pfeil, actress...........Anna Maria Stephanie, speaking role Madame Krone, actress...........Johanna Sacco, speaking role Libretto: N.1 Ariette MADAME HERZ Da schlägt die Abschiedsstunde, um grausam uns zu trennen. Wie werd' ich leben können, o Damon, ohne dich? Ich will dich begleiten, im Geist dir zur Seiten schweben um dich. Und du, und du, vielleicht auf ewig vergisst dafür du mich! Doch nein! wie fällt mir sowas ein? Du kannst gewiss nicht treulos sein, ach nein, ach nein. Ein Herz, das so ser Abschied kränket, dem ist kein Wankelmut bekannt! Wohin es auch das Schiksal lenket, nichts trennt das festgeknüpfte Band. N.2 Rondo MADEMOISELLE SILBERKLANG Bester Jüngling! Mit Entzücken nehm' ich deine Liebe an, da in deinen holden Blicken ich mein Glück entdecken kann. Aber ach! wenn düstres Leiden unsrer Liebe folgen soll. lohnen dies der Liebe Freunden? Jüngling, das bedenke wohl! Nichts ist mir so wert und teuer als dein Herz und deine Hand; voll vom reinsten Liebesfeuer geb' ich dir mein Herz zum Pfand. N.3 Terzett MADEMOISELLE SILBERKLANG Ich bin die erste Sängerin. MADAME HERZ Das glaub ich ja, nach Ihrem Sinn. MADEMOISELLE SILBERKLANG Das sollen Sie mir nicht bestreiten! MADAME HERZ Ich will es Ihnen nicht bestreiten. MONSIEUR VOGELSANG Ei, lassen sie sich doch bedeuten! MADEMOISELLE SILBERKLANG Ich bin von keiner zu erreichen, das wird mir jeder zugestehn. MADAME HERZ Gewiss, ich habe Ihresgleichen noch nie gehört, und nie gesehn. MONSIEUR VOGELSANG Was wollen Sie sich erst entrüsten, mit einem leeren Vorzug brüsten? Ein jedes hat besondern Wert. MADAME HERZ Ich bin die erste Sängerin. MADEMOISELLE SILBERKLANG Ich bin die erste Sängerin. MONSIEUR VOGELSANG Ei, ein, was wollen Sie sich erst entrüsten, mit einem leeren Vorzug brüsten? MLLE SILBERKLANG, MME HERZ Mich lobt ein jeder, der mich hört. MONSIEUR VOGELSANG Ei, ei, ein jedes hat besondern Wert. MADAME HERZ Adagio, adagio! MADEMOISELLE SILBERKLANG Allegro, allegrissimo! MONSIEUR VOGELSANG Pian, piano, pianissimo! Pianississimo! Kein Künstler muss den andern tadeln, er setzt die Kunst zu sehr herab. MADAME HERZ Wohlan, nichts kann die Kunst mehr adeln. MADEMOISELLE SILBERKLANG Ganz recht, nichts kann die Kunst mehr adeln. MADAME HERZ Ich steh' von meiner Ford'rung ab. MADEMOISELLE SILBERKLANG Ich stehe ebenfalls nun ab, von meiner Ford'rung ab. MADAME HERZ (leise zu Mlle. Silberklang) Ich bin die erste! N.4 Schlußgesang MADEMOISELLE SILBERKLANG Jeder Künstler strebt nach Ehre, wünscht der einzige zu sein; und wenn dieser Trieb nicht wäre, bliebe jede Kunst nur klein. ALLE DREI Künstler müssen freilich streben, stets des Vorzugs wert zu sein, doch sich selbst den Vorzug geben, über andre sich erheben, macht den größten Künstler klein. MONSIEUR VOGELSANG Einigkeit rühm' ich vor allen andern Tugenden uns an, denn das Ganze muß gefallen, und nicht groß ein einz'lner Mann. ALLE DREI Künstler müssen freilich streben, stets des Vorzugs wert zu sein, doch sich selbst den Vorzug geben, über andre sich erheben, macht den größten Künstler klein. MADAME HERZ Jedes leiste, was ihm eigen, halte Kunst, Natur gleich wert, laßt das Publikum dann zeigen, wem das größte Lob gehört. ALLE DREI Künstler müssen freilich streben, stets des Vorzugs wert zu sein, doch sich selbst den Vorzug geben, über andre sich erheben, macht den größten Künstler klein. BUFF Ich bin hier unter diesen Sängern der erste Buffo, das ist klar. Ich heiße Buff, nur um ein O brauch' ich den Namen zu verlängern, so heiß' ich ohne Streit: Buffo. Ergo bin ich der erste Buffo; und daß wie ich kein's singen kann, sieht man den Herren doch wohl an. ALLE DREI Künstler müssen freilich streben, stets des Vorzugs wert zu sein, doch sich selbst den Vorzug geben, über andre sich erheben, macht den größten Künstler klein.
contributed by Camila Argôlo Freitas Batista